Priester missbrauchte Minderjährigen zwischen 1987 und 1996
Ein 78-jähriger St. Galler Priester missbrauchte zwischen 1987 und 1996 einen Minderjährigen sexuell. Bischof Markus Büchel hat gegen ihn Anzeige erstattet.

Das Wichtigste in Kürze
- Bischof Markus Büchel hat gegen einen St. Galler Priester Anzeige erstattet.
- Dies, «obwohl die Tat als solche nicht mehr gerichtlich verfolgt werden kann».
- Der Priester hat von 1987 bis 1996 einen Minderjährigen sexuell missbraucht.
- Es wurde ihm jede seelsorgerliche Tätigkeit untersagt.
Ein heute 78-jähriger Priester aus dem Bistum St. Gallen hat zugegeben, zwischen 1987 und 1996 einen minderjährigen Knaben sexuell missbraucht zu haben. Das Opfer meldete sich erst Jahrzehnte später.
Markus Büchel erstattete jetzt gegen den St. Galler Strafanzeige. Der Bischof habe im April vom Fachgremium gegen sexuelle Übergriffe des Bistums von den Verbrechen erfahren.
Daraufhin reagierte er umgehend. Und das sogar, obwohl «die Tat verjährt ist und als solche nicht mehr gerichtlich verfolgt werden kann».

Auch in Rom habe der Bischof Anzeige erstattet, wo ein kirchenrechtliches Verfahren eröffnet wurde. Auch nach kirchlichem Recht stellen die Taten eine Straftat dar. Zum Zeitpunkt des Missbrauchs war das Opfer 13 Jahre alt.
Der St. Galler Priester hat die damaligen sexuellen Übergriffe gegen den heute 46-jährigen Mann zugegeben. Weitere Opfer haben sich nicht gemeldet.
Ausübung seelsorgerlicher Tätigkeiten für pensionierten Priester verboten
Der pensionierte Geistliche war bis im vergangenen April in der Region Goldach SG aktiv. Jedoch wurde ihm jede seelsorgerliche Tätigkeit untersagt. Es heisst, er bereue sein Handeln zutiefst. Es gab keinerlei Anzeichen für ein Fehlverhalten des mittlerweile 78-Jährigen – bis zum Zeitpunkt der Meldung durch das Fachgremium.
«Der Bischof ist tief betroffen über den Missbrauch durch einen Priester aus dem Bistum St. Gallen. Er hat das Opfer als Vertreter der Kirche um Verzeihung gebeten.»