Einem deutschen Pärchen gelang eine Sensations-Aufnahme: In 800 Metern Tiefe ist ihnen ein Fächerflossen-Seeteufel vor die Linse gekommen. Es war das erste Mal überhaupt, dass ein leuchtender Anglerfisch gefilmt werden konnte.
Der Anglerfisch ist perfekt an die Lebensbedingungen der Tiefsee angepasst.
Der Anglerfisch ist perfekt an die Lebensbedingungen der Tiefsee angepasst. - Screenshot Youtube/Science Magazine
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Das Wichtigste in Kürze

  • Zum ersten Mal überhaupt konnten Tiefseetaucher einen Anglerfisch in freier Wildbahn filmen.
  • Ein deutsches Ehepaar machte die Entdeckung in 800 Metern Tiefe.
  • Auf den Aufnahmen ist zu sehen, wie ein Männchen und ein Weibchen bei der Befruchtung verschmelzen.

Sensation in der Tiefseeforschung: Zum ersten Mal überhaupt haben Tierfilmer einen lebenden, selbstleuchtenden Fächerflossen-Seeteufel beobachtet und vor die Kamera bekommen. Die Aufnahmen gelangen dem deutschen Ehepaar Kirsten und Joachim Jakobsen von der Rebikoff-Niggeler Stiftung in 800 Metern Tiefe während einer Tauchfahrt südlich der Azoreninsel São Jorge.

Der Anglerfisch ist eine Legende der Tiefseeforschung. Die Tiere sind allerdings wesentlich kleiner als hier abgebildet.

«Der Anglerfisch ist eine Ikone der Tiefsee, bekannt für seine seltsame Lebensweise», sagte die Direktorin des Bremerhavener Alfred-Wegener-Instituts (AWI), Antje Boetius, am Freitag. «Das Tier steht für eine spektakuläre Anpassung der Natur an die Bedingungen der Tiefsee.» Die enorm langen Flossenstrahlen bilden ein Netzwerk von sensorischen Antennen.

Die erste Aufnahme eines Tiefseeangler-Pärchens.

Männchen und Weibchen verschmelzen

Die Weibchen sind bis zu 60 Mal grösser als die Männchen. Nachdem sich das Männchen angedockt hat, verschmelzen beide Körper für die Befruchtung. Auf den Aufnahmen ist ein solcher Prozess zu sehen – das Männchen kann sich hier allerdings noch selbstständig bewegen.

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