Post veröffentlicht in GAV-Stellenanzeigen neu Einstiegsgehalt

Die Post gibt künftig in ihren Stellenanzeigen, die dem Gesamtarbeitsvertrag (GAV) unterstehen, das Einstiegsgehalt mit der möglichen Lohnspanne an. Das Ziel ist mehr Chancengleichheit und eine effizientere Rekrutierung, wie die Post am Donnerstag mitteilte.

Die Angabe der Lohnspanne soll als Orientierungshilfe dienen. Der genaue Lohn hängt, wie die Post festhält, von verschiedenen Faktoren ab. Zum Beispiel von der Qualifikation, der Erfahrung oder der Situation auf dem Arbeitsmarkt.

Wer Löhne transparent ausweise, sorge für Lohngleichheit und Chancengleichheit – nicht nur zwischen Frauen und Männern, sondern für alle Mitarbeitenden. Der Lohn hänge nicht vom Verhandlungsgeschick der Stellensuchenden ab, sondern erfolge nach Kriterien, die für alle fair und nachvollziehbar seien.

Mit der Neuerung löst die Post nach eigenen Angaben ein Versprechen ein. Die Lohntransparenz sei Teil des GAV 2021. Diesen hat die Post im Rahmen ihrer Sozialpartnerschaft mit der Gewerkschaft Syndicom und dem Personalverband Transfair vereinbart.

Der heutigen Umsetzung ging von Dezember 2021 bis April 2022 ein Pilotprojekt in der Ostschweiz voraus. Dieses war für Stellen in der Zustellung. Dabei habe die Post gute Erfahrungen gemacht und wertvolle Erkenntnisse gewonnen.

Insgesamt sind rund 27'000 Mitarbeitende dem Post-GAV unterstellt. Von diesen schreibt die Post jährlich rund 2500 Stellen aus. Über einen separaten GAV verfügen die Post Immobilien Management und Services AG (IMS). Auch IMS arbeitet laut Mitteilung aktuell an der Umsetzung von Gehaltsangaben in Stelleninseraten.

Postfinance hat ebenfalls einen eigenen Gesamtarbeitsvertrag und weist, wie die Post festhält, bereits heute für bestimmte Funktionen eine Lohnspanne aus. Diese Praxis wolle Postfinance bis Ende 2023 auf weitere Bereiche ausdehnen. Der GAV von Postauto enthält aktuell keine Bestimmungen zu Lohnangaben in Stelleninseraten.