Weil im Fall des Skandals um Postauto die Rede von möglichen Buchhaltungstricks seit 1998 die Rede ist, fordert der Bund nun auch die Unterlagen von vor 2007.
Postautos bei einem Bahnhof im Bündnerland.
Postautos bei einem Bahnhof im Bündnerland. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bund verlangt von der Post auch Unterlagen von vor 2007 zur Praxis der Postauto AG.
  • Es wird davon ausgegangen, dass die Schummeleien bei Postauto schon länger andauern.
  • Die Rede ist von möglichen Buchhaltungstricks seit Ende der 1990er Jahre.

Die Post muss auch für die Zeit vor 2007 Auskunft geben über den Umgang mit öffentlichen Subventionen bei der Postauto-Tochter. Das Bundesamt für Verkehr (BAV) hat beim Unternehmen entsprechende Dokumente angefordert, wie eine Amtssprecherin gegenüber Radio SRF sagte.

Man habe dem Verwaltungsratspräsidenten der Post diese Woche einen Brief zukommen lassen, in dem verlangt werde, dem Bund Unterlagen über die Praxis vor 2007 zuzustellen, sagte BAV-Sprecherin Olivia Ebinger in der Sendung «Heute Morgen» vom Freitag. Es gebe verschiedene Hinweise darauf, dass es sich lohne, auch die Zeit vor 2007 anzuschauen.

Buchhaltungstricks seit Ende 1990er Jahre

Post-Verwaltungsratspräsident Urs Schwaller hatte Mitte Juni erklärt, die Schummeleien bei Postauto hätten wahrscheinlich Ende der 1990er Jahre bereits begonnen. Auch im Untersuchungsbericht, den die Post in Auftrag gegeben hat, ist die Rede von möglichen Buchhaltungstricks ab 1998.

Dem Radiobericht zufolge soll die Post die Dokumente bis Anfang Herbst herausgeben. Die Post habe volle Transparenz versprochen, hiess es.

100 Millionen Franken erschlichen

Im Februar hatte das Bundesamt bekannt gegeben, dass die Postauto AG ab 2007 durch gesetzwidrige Umbuchungen systematisch Gewinne im Regionalen Personenverkehr erschwindelt hatte. Bis mindestens 2015 erschlich das Unternehmen dadurch Subventionen in Höhe von rund 100 Millionen Franken. Der Skandal führte zu mehreren Untersuchungen und einem Köpferollen bei der Post. Betroffen sind unter anderem Post-Chefin Susanne Ruoff, Post-Vizepräsident Adriano Vassalli und mehrere Manager bei Postauto.

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