In Sankt Gallen ereignete sich am Mittwoch ein tödlicher Unfall. Vorbeifahrende Autos nutzten die Gelegenheit für einen Schnappschuss. Die Polizei rechnet ab.
Sankt Gallen
Auf der A1 in Sankt Gallen scheuten manche Autofahrer nicht, die Unfallstelle mit dem Handy abzulichten. - Screenshot via Facebook @kaposg
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Mittwoch kam es auf der A1 bei Gossau SG zu einem tödlichen Unfall.
  • Einige vorbeifahrende Autofahrer wurden zu Gaffern und filmten die Unfallstelle.
  • Damit sorgten sie beinahe für neue Unfälle.

Am Mittwoch ereignete sich kurz vor 17 Uhr auf der A1 in Sankt Gallen ein schwerer Verkehrsunfall. Dabei verlor ein 26-Jähriger sein Leben.

Als wäre ein Unfall nicht genug: Manche der vorbeifahrenden Autofahrer an der Unfallstelle auf der A1 zückten ihre Handys. So sorgten sie beinahe für neues Verkehrschaos. Das Verhalten wurde nun von der Kantonspolizei St. Gallen veröffentlicht – sie posteten ein Video auf Facebook.

Besonders ein weisser Mini fällt in dem Clip auf. Der Lenker des Autos bremst extra ab, um einen genauen Blick auf die Unglücksstelle in Sankt Gallen zu erhaschen. Diese hielten sie mit dem Handy fest.

Polizei Sankt Gallen veröffentlicht Videomaterial auf Facebook

Die Kantonspolizei Sankt Gallen ist alles andere als begeistert von dem Verhalten mancher Verkehrsteilnehmer und postete das Filmmaterial auf Facebook. Dazu schrieben die Beamten: «Leute – echt jetzt? Diese und weitere Szenen mussten wir beim gestrigen tödlichen Unfall auf der Autobahn A1 bei Gossau beobachten. Bitte gefährdet nicht für ein Foto/Video die Verkehrssicherheit.»

Facebook-User, die das Video sahen, wollen ihren Augen nicht trauen und sind schockiert. Ein Nutzer kommentierte das Bildmaterial: «Gut, dass ihr das filmt. Die Nummernschilder sind für euch ja sichtbar, hoffe, ihr sendet diesen Gaffern eine saftige Busse.»

Gaffer müssen mit Bussen rechnen

Florian Schneider, der Mediensprecher der Kantonspolizei St. Gallen sagte gegenüber «FM1Today», er habe in zwei Stunden rund 30 Autofahrer gesehen, die ihr Handy hervorholten. An der Unfallstelle wurde sich nicht auf den Verkehr konzentriert. Dabei ist das Bedienen des Handys beim Autofahren grundsätzlich verboten.

Einige Gaffer wurden prompt aus dem Verkehr gezogen, berichtet Schneider dem Radiosender weiter. Ausserdem bestätigt er: «Jene, die mitgefilmt haben, werden bei der Staatsanwaltschaft zur Anzeige gebracht.»

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