Pisten-Raser tötete Nora (†6) – nun spricht der Vater des Mädchens
Das Wichtigste in Kürze
- Vor sieben Jahren kommt es in Les Mosses VD zu einer Tragödie.
- Die sechsjährige Nora wird auf der Piste von einem anderen Skifahrer erfasst und stirbt.
- Er sei noch heute wütend auf den Verursacher, sagt der Vater des Opfers.
Keine andere Sportart verursacht in der Schweiz höhere Unfallkosten als das Skifahren. Jedes Jahr kommt es hierzulande zu rund 60'000 Skiunfällen. Durchschnittlich enden sechs davon tödlich.
Zu so einer Tragödie kommt es 2017 im Skigebiet von Les Mosses VD. Ein Jugendlicher rammt die sechsjährige Nora mit hoher Geschwindigkeit. Das kleine Mädchen stirbt auf der Piste – vor den Augen ihres Vaters.
Unfall-Fahrer missachtet Warnschild
Sieben Jahre später spricht dieser in der SRF-Sendung «Rundschau» über das schreckliche Ereignis.
Er sei an besagtem Tag mit seinen beiden Töchtern Skifahren gewesen. Vom Lift aus habe er gesehen, dass eine von ihnen auf der Piste lag. «Ich ging hin und sah nach. Da wusste ich, dass sie einen schweren Unfall gehabt hatte», erzählt Benoît Pythoud.
Ein Skifahrer sei mit sehr hoher Geschwindigkeit gefahren und über einen Hügel gesprungen, erklärt der Papa. «Beim Sprung hat er sie am Hals getroffen, das war tödlich. Sie wäre damals sieben Jahre alt geworden.»
Brisant: Der Pisten-Raser habe vor dem Zusammenprall ein Schild ignoriert. «Darauf stand, dass man bremsen muss, es einen Hügel gibt und das gefährlich ist», so Phythoud. «Es hätte gereicht, das Schild zu respektieren, nicht zu springen – und wir wären nicht in dieser Situation.»
«Bin immer noch wütend auf ihn»
Aus diesem Grund fällt es dem Vater der verstorbenen Nora bis heute schwer, dem Jugendlichen zu verzeihen. «Die Jahre vergehen und ich bin immer noch wütend auf ihn. Uns wurde gesagt, dass er ein guter Skifahrer war. Aber das ändert nichts daran, dass es nicht passiert wäre, wenn er langsamer unterwegs gewesen wäre.»
Hatten Sie schon einmal einen Ski-Unfall?
Zum Zeitpunkt des Unfalls ist der Jugendliche 16 Jahre jung. Im Sommer 2018 steht er schliesslich vor Gericht – und wird wegen fahrlässiger Tötung verurteilt.
Benoît Phythoud: «Das Leben ist zu wichtig, um es zu opfern, weil man zu grosse Risiken eingeht. Ich weiss, dass es manchen Leuten schwerfällt, diese Botschaft zu hören. Aber ich denke, wir müssen sie immer wieder wiederholen, damit die Dramen aufhören.»