Parmelin: Instabile Zeiten begünstigen extremistische Tendenzen
Heute ist der internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust. Bundespräsident Guy Parmelin erinnert mit einer Botschaft daran.

Das Wichtigste in Kürze
- Zeiten der Instabilität begünstigten extremistische Tendenzen, sagt Guy Parmelin.
- Anlässlich des Holocaust-Gedenktages veröffentlichte er eine Botschaft.
Bundespräsident Guy Parmelin hat am Mittwoch aus Anlass des Internationalen Tages des Gedenkens an die Opfer des Holocausts daran erinnert, dass jede Zeit der Instabilität extremistische Tendenzen und ungesunde Impulse begünstige.
Es genüge in der gegenwärtigen Gesundheitskrise ein Blick auf das aktuelle internationale Geschehen, um sich davon ein Bild zu machen, stellte Parmelin in seiner Botschaft zum Holocaust-Gedenktag fest.
«Dieser psychologische Mechanismus muss durchbrochen werden und wir dürfen um keinen Preis der Versuchung nachgeben, zur Gewalt zu greifen», so Parmelin. Daher verurteile die Schweiz nach wie vor mit aller Deutlichkeit jede Form von Antisemitismus, von Diskriminierung und von Rassismus.
Toute période d’incertitude favorise les extrémismes. Il est donc essentiel, en ce jour de commémoration, de se souvenir des victimes de l'Holocauste et de s’engager contre toute forme d'antisémitisme, de discrimination et de racisme.#HolocaustMemorialDay https://t.co/whjeKy16J5 pic.twitter.com/zj6FVlYEag
— Guy Parmelin (@ParmelinG) January 27, 2021
Harmonie und Zusammenhalt in der Gesellschaft gründeten letztlich auf dem Geist der Offenheit, der Bereitschaft zum Dialog und der Bekundung von Respekt.
Der Bundespräsident zitierte eine Aussage des israelischen Historikers Yehuda Bauer, der mehrfach darauf hingewiesen hat, dass das Fürchterliche an der Shoa nicht darin besteht, dass die Nazis von menschlichen Normen abwichen, sondern gerade darin, dass dies nicht der Fall war.
Schweiz habe Pionierarbeit geleistet
Nach 1945 seien weitere Völkermorde verübt worden, stellte Parmelin fest. Umso entschlossener müssten heute konkrete Vorkehren getroffen werden, um solche Gräueltaten zu vermeiden.
Die Schweiz habe hier Pionierarbeit geleistet, indem sie vor einigen Jahren den Anstoss zur Schaffung des Netzwerks «Global Action against Mass Atrocity Crimes» gegeben habe. Fachleute sowie Vertreterinnen und Vertreter von Staaten und der Zivilgesellschaft aus allen Kontinenten entwickelten hier Präventionsinstrumente.