Die Corona-Pandemie ging auch an Deals wie Übernahmen und Fusionen nicht spurlos vorbei. Die Geschäfte sind um rund einen Viertel eingebrochen.
Übernahmegeschäfte
Während der Corona-Pandemie wurden deutlich weniger Deals abgeschlossen. - Community
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im ersten halben Jahr 2020 wurden deutlich weniger Deals abgeschlossen als im Vorjahr.
  • Insgesamt waren es Transaktionen mit einem Gesamtvolumen von 27,7 Milliarden Dollar.
  • Trotz des starken Rückgangs wurden drei grosse Übernahmen getätigt.

Die Corona-Pandemie hat auch Übernahmen und Fusionen erschwert: Die Zahl der Deals in der Schweiz ist in der ersten Jahreshälfte 2020 um rund einen Viertel eingebrochen. Dies entspricht noch 130 Deals.

Entsprechend zeigten sich Investoren zurückhaltender, schreibt KPMG im neuesten Halbjahresbericht zu Fusionen und Übernahmen.

Käufer haben interne Probleme

Gleichzeitig seien viele potenzielle Käufer mit der Bewältigung interner Probleme beschäftigt. Und schliesslich kamen auch noch organisatorische Gründe dazu: So hätten beispielsweise die weltweiten Reisebeschränkungen und Ausgangssperren in zahlreichen Ländern insbesondere komplexe internationale Transaktionsverhandlungen verlangsamt.

Insgesamt wurden zwischen Januar und Juni noch 130 Transaktionen mit einem Gesamtvolumen von 27,7 Milliarden Dollar abgeschlossen. In der Vorjahresperiode waren es 180 Deals in Höhe von 87,2 Milliarden. Weniger Transaktionen seien zuletzt in der ersten Jahreshälfte 2010 mit 125 registriert worden.

Drei Gross-Deals

Während die ganz grossen Transaktionen ausblieben, stachen laut dem Bericht dennoch drei Deals hervor: Als erster der Kauf der Schweizer Veeam Software für 5 Milliarden Dollar. Diese hat die US-amerikanische Private-Equity-Gesellschaft Insight Partners erworben. Des Weiteren der Verkauf der Petrochemie-Sparte von BP an eine Schweizer Tochtergesellschaft der Ineos für 5 Milliarden.

Corona-Pandemie
Die ganz grossen Transaktionen bleiben wegen Corona aus: Im ersten Halbjahr wurde etwa die Petrochemie-Sparte von BP an eine Schweizer Tochtergesellschaft der Ineos für 5 Milliarden Dollar verkauft. - sda - KEYSTONE/AP/Caroline Spiezio

Und als Dritte der Kauf von 81 Prozent am portugiesischen Verkehrsinfrastrukturunternehmen Brisa-Auto Estradas de Portugal SA. Diesen Anteil hat sich unter anderem Swiss Life Asset Managers für knapp 4,5 Milliarden Dollar gekauft. Weiter am Kauf beteiligt waren die niederländische APG Group und den südkoreanischen National Pension Service (NPS).

Dabei seien viele der nun durchgeführten Übernahmen und Fusionen bereits vor der Coronakrise initiiert worden, hält KMPG fest. Mit Ausbreitung des Coronavirus habe sich das Umfeld nun zusehends verschlechtert. Die Unsicherheiten im Markt seien enorm gross.

Dennoch rechnet KPMG damit, dass die Anzahl Transaktionen wie auch die Volumina in der zweiten Jahreshälfte wieder leicht anziehen werden. Dies sofern sich die Coronakrise nicht weiter verschärfen und zusätzliche Unsicherheiten hervorrufen sollte.

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