«Wir haben das Gefühl, unsere Aufgabe erfüllt zu haben», bilanziert Colin Vollmer, Sprecher des Pfadi-Bundeslagers.
Bis Samstagabend werden die 30'000 Jugendlichen nach Hause zurückgekehrt sein. Dann werden nur noch 800 Freiwillige übrig sein, die beim Aufräumen der Infrastruktur des riesigen Camps helfen (Archiv).
Bis Samstagabend werden die 30'000 Jugendlichen nach Hause zurückgekehrt sein. Dann werden nur noch 800 Freiwillige übrig sein, die beim Aufräumen der Infrastruktur des riesigen Camps helfen (Archiv). - sda - KEYSTONE/GABRIEL MONNET
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Das Wichtigste in Kürze

  • In den letzten zwei Wochen nahmen 30'000 Jugendliche am Pfadi-Bundeslager teil.
  • Dabei wurden insgesamt etwa 700'000 Freiwilligenstunden geleistet.

Nach zwei Wochen voller Abenteuer geht das grösste Schweizer Pfadi-Bundeslager aller Zeiten diesen Samstag im Oberwallis zu Ende. Beim Abschied zeigten sich die Organisatoren sehr zufrieden und stolz auf die geleistete ehrenamtliche Arbeit. Sie waren aber auch ein wenig wehmütig, die Jugendlichen wieder abreisen zu sehen.

«Wir haben das Gefühl, unsere Aufgabe erfüllt zu haben», sagt Colin Vollmer, Sprecher des Pfadi-Bundeslagers, im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Die Veranstaltung, an der 30'000 Jugendliche teilgenommen haben, konnte ihrem Motto «mova – auf geht's!» gerecht werden, wie er meint.

«Wir haben die Leute – Kinder, Erwachsene und Besucher – ständig motiviert und in Bewegung gehalten. Während des Lagers und mit seiner Organisation haben wir gezeigt, dass die Schweizer Pfadi nicht altmodisch oder überholt ist, sondern im Gegenteil ein grossartiger Impuls, der sich unserer Zeit anpasst und der Gesellschaft etwas bringt», sagt der Mann, der auf den Pfadi-Namen Saimiri hört.

20'000 Besucher

Neben den zahlreichen Aktivitäten, die für die Teilnehmenden organisiert wurden, kamen 20'000 Personen nach Ulrichen im Goms, das mit öffentlichen Verkehrsmitteln etwa drei Stunden von Lausanne und Luzern, zweieinhalb Stunden von Bern und zwei Stunden und 20 Minuten von Bellinzona entfernt liegt, um die Einrichtungen zu besichtigen oder die Kinder an den zehn Tagen zu besuchen, an denen sie dazu berechtigt waren. Zudem wurden über 200 Medienschaffende für das Pfadi-Bundeslager akkreditiert.

Vollmer erinnert daran, dass in diesen zwei Wochen insgesamt etwa 700'000 Freiwilligenstunden geleistet wurden. Diese Zahl berücksichtigt die Arbeit, die während der ganzen Zeit von den 500 Mitgliedern der Organisation sowie den 5000 Rovern - also denjenigen, die die Lagerteilnehmenden unterhalten, bekochen und betreuen - geleistet wurde.

Nicht gezählt sind die Stunden der 5000 ebenso freiwilligen Leiterinnen und Leiter der Pfadigruppen oder die Vorbereitungsstunden, die während fünf Jahren von den Organisatoren investiert wurden.

Man spreche immer davon, dass die Schweizer Jugend Schwierigkeiten habe, sich zu engagieren, sagt Vollmer, «aber dieses riesige Ereignis wurde von Freiwilligen mit einem Durchschnittsalter von 25 Jahren geplant und durchgeführt». Und: «Allein die Tatsache, dass es stattfindet, beweist, dass die Jugend noch Werte hat, für die sie sich ins Zeug legt.»

4000 Mal Sanitätszentrum aufgesucht

Das 3,5 Kilometer lange Mega-Treffen, das aus Strassen und Stadtvierteln bestand, verfügte auch über eine Notfallstruktur mit Sanitäts-, Polizei- und Feuerwehrstationen. Und diese Orte wurden auch der lokalen Bevölkerung zur Verfügung gestellt.

Innerhalb von zwei Wochen wurde das Sanitätszentrum laut Vollmer 4000 Mal aufgesucht. Die meisten Fälle betrafen die Entfernung von Splittern, die Behandlung von Bauchweh und Schnittwunden und die Behandlung einiger gebrochener Schlüsselbeine. Es gab auch 21 Fälle, bei denen sich Bewohner des Tals in Behandlung begaben.

Bis Samstagabend sollten die 30'000 Jugendlichen wieder nach Hause zurückgekehrt sein. Dann werden nur noch 800 Freiwillige übrig sein, die dabei helfen, die Infrastruktur des riesigen Lagers aufzuräumen. Das Ziel: Am 15. August soll das Lager leer sein, und das Terrain soll an die Eigentümer zurückgeben werden können, so Vollmer.

In einer zweiten Phase muss das verwendete Material an die verschiedenen Partner, darunter die Armee, zurückgegeben werden. Dann wird wieder Ruhe einkehren im Goms, das bei Gross und Klein viele Erinnerungen hinterlässt.

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