Lehre beim Bund Ja, danach dort weiterarbeiten Nein: Bei der Schweizer Bundesverwaltung hat im letzten Jahr nur knapp jeder sechste Lehrabgänger eine feste Stelle beim Bund übernommen. Über alle Branchen betrachtet sind Verbleibquoten von 30 bis 40 Prozent üblich.

Die Verbleibquote beim Bund sank im vergangenen Jahr erneut, und zwar von 20,8 auf 17,2 Prozent, wie aus dem Personalreporting des Eidgenössischen Personalamts (EPA) vom März hervorgeht. Über dieses berichtete die «Schweiz am Wochenende» am Samstag.

Der Rückgang der Verbleibquote sei «auffällig», heisst es im Personalbericht. Aufgrund von Befragungen sei festgestellt worden, dass viele keine sofortige Anstellung nach Abschluss der Lehre suchten, sondern eine weiterführende Ausbildung absolvieren oder anderswo Erfahrungen sammeln wollten.

Die Schweizer Bundesverwaltung beschäftigt rund 1100 Lernende in rund 40 Berufen.
Die Schweizer Bundesverwaltung beschäftigt rund 1100 Lernende in rund 40 Berufen. - Keystone

Das EPA will gemäss einem von der Zeitung zitierten Amtssprecher mit den Departemente abklären, was die genauen Gründe für das geringe Interesse an einer Weiterbeschäftigung beim Bund sind. Danach könnten Massnahmen diskutiert werden. Im Personalbericht heisst es, dass durch das Sparprogramm diverse Stellen, welche durch Pensionierungen oder Fluktuationen vakant geworden seien, nicht mehr besetzt wurden.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Nur jeder sechste Lernende hat nach einer Lehre beim Bund 2017 auch eine feste Stelle übernommen.
  • Damit sinkt die Verbleibquote erneut von 20,8 auf 17,2 Prozent – in anderen Branchen sind 30 bis 40 Prozent üblich.
  • Im Personalreporting des Eidgenössischen Personalamts wird der Rückgang als «auffällig» bezeichnet.

Die Bundesverwaltung gehört zu den grössten Lehrstellenanbietern im Land. 1100 Lernende in rund 40 Berufen absolvieren ihre Ausbildung bei der Eidgenossenschaft. Laut den Zielvorgaben des Bundesrats sollten 30 bis 40 Prozent der eigenen Lehrabgänger beim Bund fest angestellt werden. Letztmals näherte sich die Verbleibquote 2013 der 30-Prozent-Marke; damals lag sie bei 28,3 Prozent.

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