Nur 9 Prozent: Junge Bauern wollen Bio-Landwirtschaft nicht erlernen
18 Prozent aller Schweizer Bauernhöfe produzieren Bio – doch nur neun Prozent der angehenden Bauern haben den Schwerpunkt Bio in der Lehre. Woran liegt das?

Das Wichtigste in Kürze
- Von 3345 aktuell auszubildenden Bauern haben nur 300 den Schwerpunkt Bio.
- Das sind neun Prozent. Im Vergleich sind 18 Prozent aller Landwirtschaftsbetriebe Biohöfe.
- Experten sehen in den Zahlen jedoch kein Desinteresse der Auszubildenden.
18 Prozent aller Landwirtschaftsbetriebe in der Schweiz bauen mittlerweile rein biologisch an, Tendenz steigend. Die Biobauern wollen und müssen möglichst ressourcen- und umweltfreundlich arbeiten. Aber Bäuerinnen und Bauern in Ausbildung scheinen sich weniger dafür zu interessieren – darauf deuten zumindest die Zahlen hin.
Von etwa 3345 aktuell auszubildenden Bäuerinnen und Bauern haben lediglich 300 oder neun Prozent einen Ausbildungsschwerpunkt im Bereich Bio gewählt.
Petra Sieghart, Bildungsverantwortliche beim Schweizer Bauernverband, glaubt nicht, dass sich Junge weniger für Bioanbau interessieren. Sie erklärt gegenüber SRF: Fast 15 Prozent der Absolventen würden die Lehre mit Schwerpunkt Bio abschliessen. Viele würden ihren Schwerpunkt noch während der dreijährigen Ausbildung wechseln.
Hanspeter Keller, Lehrer an der Landwirtschaftsschule Arenenberg im Thurgau, teilt diese Meinung. Er glaubt, dass zu Beginn der Ausbildung andere Aspekte im Vordergrund stehen. Der Schritt zu Bio komme später, sagt er zu SRF.
Nachhaltigkeit wird in der Landwirtschaft ein immer grösser werdendes Thema. Deshalb werden die Schwerpunkte der Grundausbildung überarbeitet: Bis zum Schuljahr 2026 sollten die Grundlagen zum Bioanbau in allen Berufen und Fachrichtungen integriert werden.