Weinfelden TG wirft Egerkinger Komitee Irreführung vor

Keystone-SDA
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Weinfelden,

Die Gemeinde Weinfelden wehrt sich gegen Darstellungen des Egerkinger Komitees vor der Abstimmung über muslimische Gräber.

Muslimische Gräber
Gegen ein muslimisches Grabfeld, wie hier auf dem Zürcher Friedhof, gibt es in Weinfelden ein Referendum. (Symbolbild) - keystone

Die Gemeinde Weinfelden wehrt sich mit einem Newsletter vor der kommunalen Abstimmung über muslimische Gräber gegen Darstellungen des Egerkinger Komitees. Dieses verschickte in alle Weinfelder Haushalte einen Flyer.

Das Schreiben des Egerkinger Komitees sorge für Verunsicherung, schrieb die Gemeinde Weinfelden am Mittwoch in einer Mitteilung. Es beziehe sich inhaltlich nicht korrekt auf die vorgesehene Änderung des Friedhofreglements, über das am 18. Mai abgestimmt wird, «was im Kontext der bevorstehenden Abstimmung irreführend wirken kann».

Das Komitee warb unter anderem für ein Nein mit dem Argument, dass Muslime gemäss Scharia nicht neben einem «unreinen Gläubigen» begraben werden dürften. Muslimische Gräber würden ausserdem nach dem Prinzip der ewigen Totenruhe funktionieren.

Muslimische Grabfelder offen für alle

Die Gemeinde stellt in ihrem Schreiben klar, dass die geplanten 70 Gräber nach islamischer Tradition allen Einwohnern offenstünden. Eine ewige Grabesruhe gebe es nicht. Sie würde auch für diese Gräber 20 Jahre betragen. Bestattungen in «reine Erde», in welcher noch nie zuvor ein Grab war, seien ebenfalls kein Thema.

In Weinfelden wird seit Anfang Jahr eine Kontroverse über muslimische Gräber ausgetragen. Kurz vor Weihnachten stimmte das Weinfelder Stadtparlament einem neuen Friedhofsreglement mit 24 zu 4 Stimmen zu. Dieses sieht Bestattungen nach islamischer Tradition vor – mit Gräbern, welche nach Mekka ausgerichtet sind.

Referendum gegen muslimische Gräber

Gegen diesen Entscheid lancierte die EDU mit Unterstützung der SVP das Referendum mit 958 beglaubigten Unterschriften. 400 waren gemäss Gemeindeordnung erforderlich. Mit einer Volksabstimmung wird somit versucht, die geplanten muslimischen Gräber zu verhindern.

Spezielle Grabfelder, welche die Kriterien der islamischen Begräbniskultur erfüllen, gibt es gemäss der Föderation Islamischer Dachorganisationen Schweiz bereits auf rund drei Dutzend Friedhöfen des Landes.

Kommentare

User #1957 (nicht angemeldet)

Hat jemand was anderes vom Egerkinger-Komitee erwartet?

User #5956 (nicht angemeldet)

Hauptursache für die meisten Probleme, .slam

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