Notstrom in Antennen: Handy-Abos dürften bald Preiszuschlag erhalten

Redaktion
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Bern,

Der Bund verlangt von den Mobilfunkanbietern Notstrom in Antennen. Die dadurch entstehenden Kosten könnten auf den Kunden abgewälzt werden.

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Mobilfunkantennen in Neuenburg. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei einem Stromausfall sollen Handy-Antennen bis zu 72 Stunden betriebsbereit sein können.
  • Die Mobilfunkanbieter soll dies rund 150 Millionen Franken pro Jahr kosten.
  • Diese Kosten werden möglicherweise auf die Kunden abgewälzt.

Für Mobilfunkanbieter wie Swisscom, Sunrise und Salt sollen bald neue Regeln gelten. Die Unternehmen müssen ihre Antennen mit Notstrom versorgen, um die Netzwerke auch bei einem flächendeckenden Stromausfall oder -mangel am Laufen zu halten. Die so entstehenden Kosten könnten auf die Kunden übertragen werden.

Die geplante Änderung der Fernmeldeverordnung verlangt von den Mobilfunkanbietern, dass ihre Netze auch bei einem Blackout funktionieren. Im Falle eines Stromausfalls müssen die Antennen bis zu 72 Stunden am Stück betriebsbereit sein. Bei einer schweren Strommangellage muss das Netzwerk 14 Tage lang zur Verfügung stehen.

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Kunden werden sich an den Kosten womöglich beteiligen müssen. - keystone

Diese Anforderungen bedeuten, dass die Betreiber ihre Sendeanlagen mit Notstromerzeugern aufrüsten müssen. Bislang waren die Netze der Betreiber freiwillig gesichert.

Zusätzliche Kosten für die Kunden

Die Notstromversorgung der Mobilfunknetze wird voraussichtlich 150 Millionen Franken pro Jahr kosten, so schätzt es zumindest das Bundesamt für Kommunikation (Bakom). Diese Kosten werden wahrscheinlich auf die Kunden übertragen, was zu höheren Tarifen führen könnte.

Das Bakom hält fest, dass vor allem die Kundschaft von Swisscom, Sunrise und Salt von den Massnahmen profitieren würde. Daher sei es «sachlogisch angebracht», dass diese Anbieter die Kosten «auf die Abonnementgebühren überwälzen».

Die Preiserhöhungen seien zumutbar, da von einer Bandbreite von zusätzlichen 3.60 bis 8.40 Franken pro Jahr und Nutzer ausgegangen wird.

Sind Sie mit Ihrem Handy-Netz zufrieden?

Ob die Netzbetreiber die Kosten weitergeben, wollen sie laut der «SonntagsZeitung» noch nicht sagen. Sie verweisen auf die Vernehmlassung, die noch bis Februar läuft. Die neuen Vorschriften könnten bei ihnen jedoch auf Widerstand stossen. Die drei Anbieter gehen von höheren Ausgaben als vom Bund veranschlagt aus.

Sie argumentieren zudem, dass sie mit bürokratischen Hürden konfrontiert sind und zusätzlichen Platz für Notstromaggregate benötigen. Dies könnte neue Verhandlungen mit Grundeigentümern erfordern und möglicherweise zu höheren Mieten führen.

Der Bundesrat argumentiert bei den schärferen Vorgaben damit, Mobilfunknetze seien «kritische Infrastruktur». Er schätzt das Risiko einer Strommangellage alle 30 Jahre ein – eine hohe Wahrscheinlichkeit in Anbetracht der potenziellen wirtschaftlichen Schäden. Das Kommunikationsdepartement (Uvek) findet, die gegebenen fünf Jahre seien für die Mobilfunkanbieter genügend Zeit.

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