Neuenburg will Plakatwerbung einschränken
Das Neuenburger Kantonsparlament will sexistische Werbung und Werbung für Kleinkredite im öffentlichen Raum verbieten. Es hiess zwei entsprechende Motionen gut.

Das Wichtigste in Kürze
- Neuenburg will ein Verbot von sexistischer Werbung und Kleinkreditanzeigen einführen.
- Zwei entsprechende Motionen haben die Regierung durchlaufen.
- Die SVP befürchtet eine Klageflut.
Neuenburg wäre nach Basel-Stadt und der Waadt der dritte Kanton, der ein Verbot sexistischer Werbung im öffentlichen Raum einführen würde. Die Kantonsregierung zeigte sich bereit, den Vorstoss der SP und der Fraktion von Grünen und POP entgegenzunehmen.
Ein Verbot sexistischer Werbung sei eine unter anderen Massnahmen auf dem Weg zur Gleichstellung, sagte SP-Regierungsrätin Florence Nater.
FDP und SVP dagegen
Gegen den Vorstoss wehrten sich vor allem FDP und SVP. Patricia Borloz äusserte für die Freisinnigen die Befürchtung, dass solche Werbeeinschränkungen in Richtung Zensur führen könnten. «Werden wir irgendwann auch ein Werbeverbot für rotes Fleisch bekommen?, fragte sie.
Für die SVP öffnet die Motion die Tür für Klagen aller Art. Eine Werbung könne auf die einen verletzend wirken, während andere dies nicht so empfinden würden, sagte Estelle Matthey-Junod.
Zustimmung fand auch eine zweite Motion der Linken, die der Verschuldung entgegenwirken soll. Gemeinden sollen dafür sorgen müssen, dass auf Werbeplakaten im öffentlichen Raum nicht mehr für Kleinkredite geworben werden darf. Die Regierung stand auch diesem Vorstoss positiv gegenüber.