Nestlé muss «Incredible Burger» umbenennen

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Lausanne,

Nestlé hat vor dem Den Haager Bezirksgericht einen Rechtsstreit um die Namensrechte seines fleischlosen «Incredible Burgers» verloren.

Nestlé unterliegt im Streit um Burger-Namen vor Gericht (Symbolbild).
Nestlé unterliegt im Streit um Burger-Namen vor Gericht (Symbolbild). - sda - KEYSTONE/WALTER BIERI

Das Wichtigste in Kürze

  • Laut dem Den Haager Bezirksgericht muss Nestlé den «Incredible Burger» umbenennen.
  • Das Produkt könne mit dem «Impossible Burger» von Impossible Foods verwechselt werden.

Der Lebensmittelkonzern Nestlé hat vor dem Den Haager Bezirksgericht einen Rechtsstreit um die Namensrechte seines fleischlosen «Incredible Burgers» verloren. Der Burger soll nun umbenannt werden, der Fall dürfte aber in eine nächste Runde gehen.

Das Den Haager Gericht befand, Nestlé habe den Namen «Incredible Burger» so gewählt, dass das Produkt mit dem «Impossible Burger» des amerikanischen Unternehmens Impossible Foods verwechselt werden könne. Dadurch entstehe bei den Konsumenten Verwirrung. Ausserdem werde somit die Marktlancierung des Burgers von Impossible Foods in Europa erschwert, wie mehrere Medien am Montag berichteten.

Das 2011 gegründete Unternehmen Impossible Foods hat seinen Burger 2016 herausgebracht und will ihn künftig auch auf dem europäischen Markt verkaufen. Es wartet allerdings noch auf die Erlaubnis der europäischen Lebensmittelsicherheitsbehörden, weil es für den «Impossible Burger» eine gentechnisch veränderte Hefe nutzt, die nach Fleisch schmeckt.

nestlé
Wegen einem Rechtsstreit mit Impossible Foods muss Nestlé seinen Burger umbenennen. - Keystone

Nestlé habe 2018 mit Impossible Foods Verhandlungen aufgenommen, um ein mögliches Lizenzierungsabkommen auszuhandeln. Wie Gerichtsunterlagen zeigen sollen, habe der Schweizer Lebensmittelmulti seinen Burger dann aber lanciert, während diese Verhandlungen noch am Laufen waren. Das habe den Verdacht geweckt, dass Nestlé versucht habe, die erfolgreiche Einführung des Konkurrenzprodukts in Europa zu vereiteln.

Einstweilige Verfügung

Das Gericht hat gegen Nestlé nun eine einstweilige Verfügung ausgesprochen. Gemäss dieser hat der Konzern vier Wochen Zeit, die veganen «Incredible»-Burgerpatties der Marke «Garden Gourmet» aus den Regalen der Detailhändler zu nehmen. Andernfalls sei das Unternehmen für jedes einzelne seiner zehn in den Fall involvierten Subunternehmen zur Zahlung von 25'000 Euro pro Tag verpflichtet.

Auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP zeigt sich Nestlé über das Urteil enttäuscht. «Wir sind der Ansicht, dass jeder in der Lage sein sollte, beschreibende Begriffe wie 'incredible' (dt: unglaublich) zu verwenden, um die Eigenschaften eines Produkts anzupreisen», sagte eine Sprecherin. Das letzte Wort ist im Fall noch nicht gesprochen. «Wir werden diese Entscheidung befolgen, aber gleichzeitig Berufung einlegen», hiess es.

Nestlé werde in Kürze eine neue Version des Burgers in Europa vorstellen, sagte die Sprecherin. Künftig soll er «Sensational Burger» heissen. Der neue Name wird gemäss der Sprecherin auch für alle anderen Produkte verwendet, die zuvor in Europa mit «incredible» beschrieben wurden.

Auch in der Schweiz als Nicht-EU-Land würden diese Änderungen zeitnah umgesetzt. Nestlé gehe davon aus, dass keine Waren vernichtet werden müssen.

Mehr zum Thema:

Kommentare

Weiterlesen

Trotz Corona-Pandemie
Burger
21 Interaktionen
Garden Gourmet
Thunerseespiele
Musical

MEHR IN NEWS

planted chicken
«No chicken, no cry»
apple warnt spyware
In 100 Ländern
gta 6 logo
2 Interaktionen
Release-Verschiebung
charkiw
Auch ein Kind

MEHR NESTLé

nestle waters
2 Interaktionen
Auf November
Nestlé
Neuer Chef
Nestlé
3 Interaktionen
Gewinn
Nestlé Nescafé
1 Interaktionen
22,6 Mrd.

MEHR AUS LAUSANNE

Stan Wawrinka
1 Interaktionen
Sieg in Frankreich
SwissPass
1 Interaktionen
Dank KI
Fleischersatz
58 Interaktionen
Bundesgerichtsurteil
b ausweis
26 Interaktionen
Urteil