Nach über 60 Jahren steht der Giftnotruf vor dem Aus
Der Giftnotruf 145 steht vor finanziellen Problemen. Die Hintergründe zur lebenswichtigen Hilfe bei möglichen Vergiftungen.

Der Giftnotruf ist in der Schweiz unter der Nummer 145 erreichbar. Er wird von Tox Info Suisse betrieben und steht rund um die Uhr allen offen, wie «Tox Info Suisse» schreibt.
Sie geben telefonisch ärztliche Auskunft und begleiten Betroffene durch Notfallsituationen. Die Beratung richtet sich an Privatpersonen, Ärzte und Institutionen.
Aufgaben und Vorgehen des Giftnotrufs
Zentrale Aufgabe ist die Hilfe bei Vergiftungen und die Anleitung zu Sofortmassnahmen. Experten fragen am Telefon nach Substanz, Menge, Aufnahmeweg sowie Symptomen und Alter der betroffenen Person, wie «Tox Info Suisse» erklärt.
Die Hilfe bei Vergiftungen kam Anfang der 1960er Jahre von den USA nach Europa, wie «DocCheck Flexikon» schreibt. So stellten Anfang der 1950er Jahre amerikanische Kinderärzte fest, dass vor allem Vergiftungen eine Ursache von Unfällen bei Kindern waren.
Giftnotruf existiert seit den 1960ern
Jährlich starben damals zwischen 400 und 500'000 Kinder an dem damals noch freiverkäuflichen Aspirin. Daraufhin wurde 1953 das erste Poison Center in Chicago gegründet.

Der Giftnotruf in der Schweiz existiert seit 1966, wie «HZ Insurance» berichtet. Seit dieser Zeit beraten Fachleute bei akuten und chronischen Vergiftungen.
Typische Fälle aus dem Alltag
Jedes Jahr melden sich über 40'000 Menschen beim Giftnotruf, berichtet «Nau.ch». Besonders häufig rufen Eltern an, deren Kinder versehentlich Medikamente geschluckt haben, gefolgt von Haushaltsprodukten und Pflanzen, wie «20 Minuten» berichtet.
So machten Pilze 2,5 Prozent der Anfragen aus und in 1,3 Prozent handelte die Anfrage um giftige Tiere, berichtete «Nau.ch». Die Finanzierung des Giftnotrufs ist gesetzlich geregelt, doch derzeit fehlen Mittel für das kommende Jahr.
Budget von 5,5 Millionen Franken
Laut dem «Schweizer Bauer» reicht der Bund zum nötigen Budget von 5,5 Millionen Franken 550’000 Franken bei. Ohne zusätzliches Geld könne damit ab nächstem Jahr das Aus drohen.
Politiker fordern, dass der Bund die Finanzierung langfristig sichert. Eine Petition an Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider soll den Druck nun zusätzlich erhöhen.