Nach Pyro-Vorfall: Strengere Regeln für Fangruppen

Livia Fischer
Livia Fischer

Zürich,

Aufgrund der jüngsten Ereignisse fordert die Zürichsee-Schifffahrtsgesellschaft ZSG nun, dass sich Fan-Gruppen vor der Fahrt anmelden.

Zürichsee-Schiffahrtsgesellschaft
Ein Schiff der Zürichsee-Schifffahrtsgesellschaft ZSG. - zsg.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Samstag haben Fans der ZSC Lions einen Schiffsmitarbeiter verletzt.
  • Die Zürichsee-Schifffahrtsgesellschaft möchte, dass sich Fangruppen künftig anmelden.
  • Laut Polizei sind sie selbst bei Problemen mit Fans nicht der richtige Ansprechspartner.

Am Samstag reisten ZSC-Anhänger mit dem Schiff zu einem Lakers-Spiel. Sie zündeten Pryos, der Deckchef schritt ein. Die Eishockeyfans schlugen den Schiffsmitarbeiter ins Gesicht, woraufhin er ins Spital gebracht wurde.

Ein Jahr zuvor fuhren rund 300 Winterthurer Fussballfans mit dem Kursschiff nach Rapperswil SG. Alles verlief friedlich. ZSG Mediensprecherin Wiebke Sander ahnt, warum es diesmal anders war. «Wir wurden überrascht. Die Winterthurer Fans haben ihre Fahrten jeweils angekündigt und Plätze reserviert», so Sander gegenüber der «Zürichsee-Zeitung».

Sie betone, dass es auch am vergangenen Wochenende bis zum Pyro-Zwischenfall keine Probleme gab – trotz mangelnder Vorbereitung. Alle Fans hätten ein Ticket gelöst, das Schiff sei nicht gestürmt worden. Dass der Deckchef eingegriffen habe, sei schlicht seine Aufgabe gewesen. «Er sorgt für Ordnung auf dem Schiff.»

Mit Anmeldungen Überforderung verhindern

Die ZSG ist zum Transport verpflichtet und kann keine Fahrten präventiv unterbinden. Der Schiffsführer könne aber situativ entscheiden, ob die Polizei über die Anwesenheit einer grösseren Fangruppe informiert werde. «Wir wollen nicht verhindern, dass Fans mit dem Schiff fahren», sage Sander. Es sei jedoch von Vorteil, wenn sich grössere Gruppen im Vorfeld anmelden.

Wie die Zeitung weiter schreibt, sehe die St. Galler Kantonspolizei wegen Fan-Schifffahrten keinen Grund, ihre Strategie zu ändern. Laut Hanspeter Krüsi, Mediensprecher, habe die Wahl des Verkehrsmittels die Polizei zwar überrascht, sie seien jedoch bereit gewesen.

«Solange pyrotechnische Gegenstände nicht gegen unbeteiligte Personen ausserhalb des Fanmarsches eingesetzt werden, kann es aufgrund der Verhältnismässigkeit die bessere Lösung sein, nicht einzugreifen», so Krüsi. Sorgen Fans für Probleme, seien die klubeigenen Sicherheitsdienste und Fanbetreuer die primären Ansprechspartner für Dritte – nicht die Polizei.

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