«Faustgross»: Jugendliche bewerfen Limmat-Böötler mit Steinen
Eine Männergruppe erlebte auf der Limmat eine gefährliche Attacke. Andere Bootsfahrer sollen von ähnlichen Vorfällen berichtet haben.

Das Wichtigste in Kürze
- Eine Männergruppe wurde auf der Limmat von Jugendlichen mit Steinen beworfen.
- Die jugendlichen Täter provozierten und ignorierten Rufe, aufzuhören.
- Die Polizei ermittelt und rät, Täter zu melden und sich deren Aussehen zu merken.
Was als entspannter Abend auf der Limmat begann, wurde für Jordan B.* und seine vier Freunde zur heiklen Bedrohungslage.
Die Gruppe, allesamt Mitte 30, war am Freitagabend mit einem Schlauchboot unterwegs – von Zürichs Platzspitz Richtung Dietikon. Gegen 20.30 Uhr, kurz nach dem Passieren des Bahnhofs Glanzenberg, wurden die Böötler zur unfreiwilligen Zielscheibe.
«Uns war schnell klar: Sie werfen die Steine gezielt nach uns»
«Wir bemerkten, wie Jugendliche vom Ufer aus Steine ins Wasser warfen. Uns war schnell klar: Sie werfen die Steine gezielt nach uns, denn diese landeten immer näher an unserem Boot», berichtet B. auf Reddit.
Einige der Steine seien «wirklich gross» gewesen, betont B. – «so gross wie eine geballte Faust».
Trotz lauter Rufe, den Beschuss einzustellen, verschärfte sich die Lage: «Sie provozierten mich ständig, rüberzuschwimmen und warfen dabei weiter Steine.»
Bei den Übeltätern habe es sich um drei oder vier Buben gehandelt. «Sie waren erst etwa 13 oder 14 Jahre alt, was mich noch mehr schockierte.»
Die Gruppe überstand den Angriff unverletzt. Zuvor aber musste sie zehn bis 15 Steinwürfe über sich ergehen lassen, bevor sie ausser Sichtweite treiben konnte.
Mehrere Böötler sollen von ähnlichen Angriffen berichtet haben
Sofort nach dem Vorfall verständigte Jordan B. die Polizei. Diese kündigte an, eine Patrouille vorbeizuschicken. Doch der Vorfall scheint kein Einzelfall zu sein.
In Dietikon sprachen B. und seine Freunde andere Bootsfahrer an – mit ähnlichen Erfahrungen. «Einige hatten dasselbe erlebt, manche sogar schon vor einer Woche an derselben Stelle.»
Offenbar ist die Stelle ein wiederkehrender Schauplatz solcher Angriffe. «Anscheinend hatten einige Kinder einen ganzen Eimer voller Steine von einer Brücke auf Schwimmer geworfen.»
Für B. ist das Mass voll: «Ich glaube, die einzige Möglichkeit, ihnen eine Lektion zu erteilen, besteht darin, sie zu erschrecken. Indem man sie zum Beispiel ins Wasser wirft.»
Auch wenn er diesen Gedanken nicht in die Tat umsetzte, bleibt für ihn klar: «Das ist kein Witz, und so grosse Steine können zu schweren Verletzungen führen, wenn man getroffen wird.»
Polizei ermittelt – genaue Beschreibung der Täter dienlich
Die Kantonspolizei Zürich bestätigt auf Anfrage, von dem Vorfall Kenntnis zu haben. «Entsprechende Ermittlungen sind eingeleitet, über Details machen wir wie üblich bei laufenden Untersuchungen keine Angabe», teilt ein Mediensprecher mit.
Ähnlich gelagerte Fälle seien in jüngster Zeit nicht bekannt geworden.
Betroffenen Personen rät die Polizei, Vorfälle umgehend via 117 zu melden und sich das Signalement der Täter möglichst genau einzuprägen.
*Name geändert