Nach Kran-Sprung: Teenie muss bei Sponsor antraben
Das Video eines Teenies mit einem Sprung vom 36-Meter-Kran in Zürich ging viral. Der 17-Jährige hat fünf Sponsoren. Das sagen die Firmen zu der Aktion.
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Das Wichtigste in Kürze
- Vergangene Woche sprang ein Teenie von einem 36-Meter-Baukran in die Limmat.
- Der Junge weist auf seinem Instagram-Profil fünf Sponsoren auf.
- Nau.ch hat nachgefragt, wie diese die waghalsige Aktion beurteilen.
Eine lebensgefährliche Aktion, mit der ein 17-Jähriger vergangene Woche viral ging. Nach einer waghalsigen Kletteraktion auf einen Baukran springt der Teenie 36 Meter in die Tiefe.
Das daraufhin veröffentlichte Tiktok-Video zeigt, wie er einen Pfahl in der Limmat nur ganz knapp verfehlt. Auch die Behörden und die Stadt Zürich haben von der Aktion Wind bekommen.
Letztere hat inzwischen Strafanzeige gegen Unbekannt eingereicht. Ob der Stunt-Teenager «alasdair.dykes» tatsächlich selbst im Video zu sehen ist oder nur gefilmt und gepostet hat, bleibt ungeklärt.
Teenie ist bekannt für waghalsige Sprünge
So oder so: Alasdair Dykes lässt seine Follower auf Social Media regelmässig an gefährlichen Stunts teilhaben. Auf seinem Instagram-Profil sind fünf Sponsoren aufgelistet, die ihn bei seinen sportlichen Projekten unterstützen.
Es handelt sich um kleine Unternehmen wie das Luftmatratzen-Geschäft «Coziya», die Sport-App «Freestyle Book» und die Trampolin-Halle «Elevation Indoor». Aber auch um internationale Brands wie den Rucksackhersteller «Dry Tide» oder das Kleider-Label «Trashbags».
Nau.ch hat sämtliche Unternehmen mit der Frage konfrontiert, ob der gefährliche Sprung und die Anzeige Auswirkungen auf die Zusammenarbeit haben. Schliesslich könnte die mutmasslich strafbare Aktion für die Firmen zum Reputationsrisiko werden.
«Wir waren nicht informiert»
Und da staunen selbst die Sponsoren. «Elevation Indoor», eine französische Trampolin-Halle, erklärt, von dem Vorfall nichts gewusst zu haben. Das Unternehmen in der grenznahen Gemeinde Neydens distanziert sich deutlich von der Aktion.
«Wir waren über dieses Projekt in keiner Weise informiert und billigen solche Aktionen, die offensichtliche Risiken bergen, keinesfalls.» Das sagt Mitgründer Sébastien Laurence gegenüber Nau.ch.
Sicherheit sei ein zentraler Wert. Man wolle Athleten fördern, nicht aber zu unüberlegten Risiken anstacheln. Und der Sponsor distanziert sich: Bei dem Vorfall handle es sich um einen Einzelfall, der die Werte des Sponsors nicht widerspiegle.
Baukran-Teenie verliert Sponsor nicht
Gleichzeitig macht Laurence deutlich, dass die Partnerschaft mit dem Jugendlichen vorerst nicht infrage gestellt wird.
Alle gesponserten Athleten müssten eine Verhaltenscharta unterzeichnen, in der sie sich zu verantwortungsbewusstem Handeln verpflichten.
Dennoch: Der Sponsor kündigt an, das Gespräch mit dem Teenager zu suchen. Der Teenie muss also antraben.
Aufgrund der geografischen Distanz könne dies zwar nicht sofort erfolgen, sei aber zeitnah geplant. Man wolle den Vorfall in einem persönlichen Austausch thematisieren.
Kran-Sprung Teil einer «breiten Kultur alternativer Sportarten»
Laurence ordnet die Aktion in einen grösseren Kontext ein.
Solche Praktiken seien Teil einer «breiten Kultur alternativer Sportarten». «Wie Skateboarding oder Parkour in ihren Anfängen lösen sie manchmal Kontroversen aus», sagt er.
Deshalb sei es wichtig, jungen Menschen sichere Umgebungen zu bieten, in denen sie sich ausleben und weiterentwickeln können.
Die weiteren Sponsoren liessen die Anfrage von Nau.ch bisher unbeantwortet. Auch der Teenie selbst bleibt stumm.