In der Corona-Krise stehen Bio-Produkte bei der Schweizer Bevölkerung hoch im Kurs. Sowohl Migros als auch Coop konnten den Umsatz massiv steigern.
migros sortiment
Die Geschäfte mit Bio-Produkten haben bei Coop und Migros in der Corona-Krise floriert. - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Sowohl die Migros als auch Coop machten 2020 gute Geschäfte mit Bio-Produkten.
  • Die beiden grössten Detailhändler der Schweiz wollen das Sortiment nun ausbauen.

Die Hobby-Köche in der Homeoffice-Kantine kochen offenbar besonders gerne mit Bio-Produkten. Denn Konsumenten in der Schweiz haben vergangenes Jahr enorm viel Bio-Gemüse, Fairtrade-Saft und Demeter-Eier gekauft.

Bei den beiden grossen Schweizer Detailhändlern Migros und Coop ging die Nachfrage nach solchen Produkten stark nach oben. Der Umsatz mit nachhaltigen Produkten stieg bei der Migros vergangenes Jahr um 7,4 Prozent auf rund 3,4 Milliarden Franken an.

Demeter als strengstes Bio-Label

Zu den nachhaltigen Produkten gehören zum Beispiel Säfte mit dem «Max Havelaar» Gütesiegel oder Fisch mit dem Label «ASC». Weiter gehört Gemüse mit dem «IP Suisse»-Signet dazu, welches Betriebe mit einer ganzheitlichen Landwirtschaft auszeichnet.

Ebenfalls gehören dazu aber auch die drei Bio-Marken «Migros-Bio», «Alnatura» und «Demeter». Betrachtet man nur diese drei Labels separat, wuchs der Umsatz noch viel stärker: Er legte um 15 Prozent auf gut 1,2 Milliarden Franken zu.

Migros
Die Migros. (Symbolbild) - Keystone

Demeter ist in vielerlei Hinsicht das strengste unter den Bio-Labels. Bauern, die sich dazu verpflichten, nach den Demeter-Richtlinien zu produzieren, dürfen ihre Milch beispielsweise nicht ultrahocherhitzen. Bei der Verarbeitung von Lebensmitteln dürfen sie nur wenige ausgewählte Zusatzstoffe nutzen.

Das Demeter-Label werde gemäss einer Umfrage von den Konsumenten als der «höchste» Standard in Sachen Bio-Produkten wahrgenommen. Dies heisst es in einem Communiqué der Migros vom Dienstag. Darum und um der gesteigerten Nachfrage der Konsumenten nachzukommen, erweitert die Detailhändlerin künftig ihr Demeter-Sortiment.

Bio Migros
Eine Bio Avocado aus der Migros versehen mit einem «smart branding». - Keystone

In einer ersten Phase konzentriere man sich auf den Ausbau an haltbaren Lebensmitteln wie etwa Polenta, Tomatensauce oder Apfelsaft. Aber auch Frischeprodukte wie Früchte und Gemüse, Käse oder Joghurt würden laufend weitere aufgenommen.

«Allerdings lässt sich das Ganze nicht in Zahlen fassen», so ein Migros-Sprecher. Heute biete die Migros vor allem vereinzelt regionale Demeter-Produkte an. Gesamthaft seien es etwa 370 Produkte.

Coop macht 2 Milliarden Franken mit Bio

Auch bei Coop hat die Bio-Liebe der Schweizer Kundschaft vergangenes Jahr voll eingeschlagen, zahlenmässig sogar stärker als bei der Migros. Mit den 50'000 Produkten aus dem Nachhaltigkeitssortiment machte Coop 2020 einen Umsatz von 5,4 Milliarden Franken. Dies entspricht einer Steigerung um 15,8 Prozent.

In dieses Sortiment gehören etwa Lebensmittel von «Pro Specie Rara», Textilien mit dem «Naturaline»-Label oder ebenfalls Produkte von «Max Havelaar». Zudem gibt es die Bio-Eigenmarke «Naturaplan» sowie Demeter.

coop naturaplan
Coop führt unter anderem die Eigenmarke «Naturaplan». - Keystone

Mit Bio-Produkten allein erzielte Coop vergangenes Jahr über 2 Milliarden Umsatz. Er hätte nie gedacht, dass diese 2-Milliarden-Grenze so schnell erreicht werden könnte, kommentierte Coop-Chef Joos Sutter.

Deshalb baut auch Coop sein Demeter-Sortiment laufend weiter aus, wie Sprecherin Rebecca Veiga sagte. Schweizweit führe das Unternehmen momentan rund 130 Demeter-Produkte. Wie viel Umsatz alleine mit diesem Label gemacht wird, geben allerdings beide Detailhandelsriesen nicht bekannt.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

CoopFrankenBauernLebensmittelRebeccaMigrosCoronavirus