Nach Bergsturz droht Blatten neue Gefahr durch aufgestauten Fluss

Ines Biedenkapp
Ines Biedenkapp

Oberwallis,

Blatten ist nach massivem Bergsturz fast verschwunden. Nun staut sich ein Fluss und erhöht die Gefahrenlage weiter.

Blatten
Nach dem Bergsturz droht in Blatten eine neue Gefahr, denn der Fluss Lonza und der Dorfbach Gisentella stauen sich auf. - keystone

Das Bergdorf Blatten im Lötschental wurde am 28. Mai 2025 durch einen gewaltigen Bergsturz nahezu vollständig zerstört, wie «Tagesschau» berichtet. Bis zu 90 Prozent des Dorfes liegen unter Geröll, Eis und Schutt begraben, schreibt «Zeit».

Die rund 300 Einwohnerinnen und Einwohner waren zuvor evakuiert worden und entgingen so dem Schlimmsten. Eine Person wird nach wie vor vermisst.

Nach Gletscherabbruch droht Flutwelle

Die Suche läuft mit technischer Unterstützung weiter, bringt bislang aber keine neuen Erkenntnisse, so «SRF». Die Behörden warnen vor weiteren Gefahren, da sich durch den Bergsturz der Fluss Lonza und der Dorfbach Gisentella aufgestaut haben.

Blatten
Nach dem massiven Bergsturz stauen sich die Flüsse auf. - keystone

Hinter den Schuttmassen hat sich ein See gebildet, wie der Regionale Führungsstab mitteilte. Es besteht die Gefahr, dass sich das Wasser einen Weg bahnt und eine Flutwelle auslöst.

Flussnahe Gebäude evakuiert

In den talauswärts liegenden Gemeinden Wiler und Kippel wurden flussnahe Gebäude vorsorglich geräumt, wie «Tagesschau» schreibt. 16 Personen waren davon betroffen.

Experten beobachten die Situation aus der Luft und am Boden. Sie prüfen, ob ein sicherer Abfluss für das aufgestaute Wasser geschaffen werden kann.

Technik und Frühwarnsystem retteten in Blatten Leben

Geologe Flavio Anselmetti erklärt laut «Ingenieur»: «Wenn sich der See abrupt entleert, reisst er den Damm mit – das kann dramatisch werden.»

Blatten
Im Berg zeigten sich Risse, daraufhin ordneten die Behörden die Evakuierung von Blatten an. - keystone

Die Katastrophe war durch modernste Überwachungstechnologie vorhergesagt worden, schreibt die «Berliner Morgenpost». Bereits am 19. Mai wurden die Bewohnerinnen und Bewohner gewarnt und evakuiert, schreibt «SRF».

Lage weiterhin kritisch

Die gute Überwachung und Frühwarnung verhinderte grösseren Personenschaden, schreibt die «Berliner Morgenpost». Die Behörden halten die Lage weiterhin für kritisch und geben keine Entwarnung.

Warst du schon einmal von einer Evakuierung betroffen?

Der Gemeindepräsident von Blatten, Matthias Bellwald, zeigt sich laut «Ingenieur» optimistisch: «Wir haben das Dorf heute verloren, aber nicht das Herz.» Er ruft zum Wiederaufbau auf.

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Kommentare

User #1622 (nicht angemeldet)

Blatten mit (längst überfälliger) „Tourismus-Steuer“ wieder aufbauen…!

User #6292 (nicht angemeldet)

Die Lösung mit den Wassermassen ist einfach und relativ günstig. Grosse breite Rohre vom Wasser über das Geröll legen, einmal ansaugen und das Wasser Fliesst. Die Anzahl der Rohre muss ca. die doppelte normale Bachwassermenge durchlassen und in 3 Tagen ist der See verschwunden.

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