Das mutierte Coronavirus versetzt Experten in Angst und Schrecken. Einzelne Kantone schicken darum auch indirekte Kontaktpersonen in Quarantäne.
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Contact-Tracer in Zürich, Schwyz und Thurgau müssen sich eine neue Stelle suchen. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Wegen der Corona-Mutationen gelten in einzelnen Kantonen strengere Quarantäneregeln.
  • In Zürich, Bern, Waadt und dem Wallis müssen auch indirekte Kontaktpersonen in Quarantäne.
  • Weitere Kantone dürften folgen, nicht ohne Konsequenzen für die Schweizer Wirtschaft.

Quarantäne: Besonders mit dieser Massnahme soll dem Coronavirus den Garaus gemacht werden. Beschränken Corona-Infizierte ihren Kontakt mit anderen Personen auf Null, dann sollte die Übertragungskette unterbrochen werden.

Bisher galt die Quarantäne-Massnahme für Corona-Infizierte und deren engen Kontakte. Heisst: Wer sich mit einer Corona-infizierten Person getroffen hat, muss ab letztem Kontakt für zehn Tage in Quarantäne.

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Menschen befinden sich wegen des Coronavirus in Quarantäne. (Archivbild) - Keystone

Doch mit den mutierten Coronaviren scheint dieses System überholt. Weil die Mutanten noch ansteckender zu sein scheinen, reicht diese einstufige Corona-Quarantäne möglicherweise nicht mehr aus.

Coronavirus: BAG forderte bereits zu intensivem Contact-Tracing auf

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat bereits Ende 2020 die Kantone zu einem intensiven Contact-Tracing aufgefordert. Dies wegen der neuen Varianten aus Grossbritannien und Südafrika. Auch Kontakte von engen Kontakten sollen aufgelistet und informiert werden.

Coronavirus Foto
So sieht das Coronavirus aus. Forschern ist es gelungen, das erste Foto zu machen. - Screenshot Youtube/Too Dope for Microscope

Die Kantone Bern und Zürich gehen darüber hinaus. Sie schicken bei Verdacht einer Ansteckung mit einer Virus-Mutation neu auch die nächste Stufe von Personen in Quarantäne. Also auch die Personen, die nur indirekt mit Corona-Infizierten in Kontakt gekommen sind. Ebenso tun dies die Kantone Waadt und Wallis.

Ansteckungen mit mutierten Viren nehmen zu

Dies ist zwar noch nicht Teil der BAG-Empfehlung, dürfte aber bald schweizweit zur Standard-Prozedur werden. Laut den Experten des Bundes und der Kantone breiten sich die mutierten Viren in der Schweiz aus.

Stand heute Dienstag sind gemäss BAG hierzulande Mutationen in total 388 Proben nachgewiesen worden. 243 davon seien britischer Herkunft, 13 südafrikanischer. Insgesamt hätten zehn Prozent aller sequenzierter Proben die britische Mutation des Coronavirus enthalten.

Coronavirus Wengen
Coronavirus: In Wengen BE werden zurzeit Massentests durchgeführt, um einer weiteren Ausbreitung des Virus entgegenzuwirken. - keystone

Das führt schnell zu Massenquarantänen, wie Beispiele aus Wengen und St. Moritz zeigen. Heisst auch: Künftig dürften massiv mehr Personen in Quarantäne gesteckt werden.

Sollte sich etwa ein Schulkind mit dem mutierten Virus angesteckt haben, müssten dann nicht nur Mitschüler und Familie in Quarantäne. Auch Geschwister, Eltern und Betreuungspersonen der Schulgspändli würden bei dieser Regelung in eine zehntägige Quarantäne gesteckt.

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Eine Schulklasse in Corona-Zeiten. (Symbolbild) - AFP/Archiv

Dies wird nicht ohne wirtschaftliche Konsequenzen vonstattengehen. Massenhafte Arbeitsausfälle wegen der Mutationen des Coronavirus dürften die Firmen vor grosse Probleme stellen.

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