Migros und Alkohol: Ex-Chef vor Abstimmung als «Verräter» beschimpft
Die Genossenschaften der Migros stimmen im Juni über den Verkauf von Alkohol ab. Ex-Chef Herbert Bolliger stellt sich dagegen – und erntet dafür scharfe Kritik.

Das Wichtigste in Kürze
- Ex-Chef der Migros, Herbert Bolliger, ist gegen die Alkohol-Einführung.
- Von Migros-Manager erfährt er wegen seiner Nein-Kampagne jede Menge Kritik.
- Bis am 4. Juni stimmen die Genossenschaften über eine Einführung von Alkohol ab.
Der frühere Migros Chef Herbert Bolliger setzt sich gegen die Einführung von Alkohol im Detailhandelsunternehmen ein. Dafür erntete er von Migros-Manager scharfe Kritik, wird gar als Verräter bezeichnet.
Ex-Chef Bolliger lancierte Nein-Kampagne vor Abstimmung
Der Abstimmungskampf geht in die nächste Runde: In fünf Wochen wird über die Einführung von Alkohol in der Migros entschieden. Der ehemalige Migros Chef Herbert Bolliger stiess mit seiner lancierten Nein-Kampagne auf reichlich Ablehnung.
Wie die «SonntagsZeitung» berichtet, komme sein Engagement gegen eine Einführung schlecht beim Management an. «Es gab sehr negative Reaktionen von Migros-Verantwortlichen. Einige haben wohl gehofft, dass das Ganze ohne Widerstand durchgeht», so Bolliger. Er soll gar als Verräter bezeichnet worden sein, wie er aus seinem Umfeld erfahren habe.
Alkohol künftig in den Regalen der Migros?
Ursula Nold, Präsidentin des Migros-Genossenschaftsbunds (MGB) befürwortete hingegen, dass Bier und Wein künftig in der Migros in den Regalen stehen. Als einen Grund nennt Nold, dass sich das Einkaufsverhalten der Kundschaft verändert habe. Zudem habe Migros-Gründer Gottlieb Duttweiler «selbst zweimal die Statuten ändern» wollen.
Bis Anfang Juni entscheidet jede Genossenschaft selbst, ob sie in Zukunft in ihren Filialen Alkohol anbieten möchte.