Die Mehrheit der Schweizer Bevölkerung kauft lieber Fleisch aus einheimischer statt ausländischer Produktion. Das zeigt der neue Agrarbericht des BLW.
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Welche Regeln sollen für das Prädikat Schweizer Fleisch gelten? - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Über die Hälfte der Schweizer bevorzugt Fleisch und Milch aus einheimischer Produktion.
  • Laut einer Umfrage will ein Viertel der Befragten damit die Schweizer Bauern unterstützen.
  • Je rund 15 Prozent gaben aber an, dass ihnen Umwelt und Qualität wichtig sind.

Mehr als die Hälfte der Schweizer Bevölkerung bevorzugt gemäss einer Umfrage Fleisch aus einheimischer Produktion. Diese Konsumenten wollten damit signalisieren, dass sie die Schweizer Bauern unterstützten, oder es gehe ihnen um Umwelt und Qualität der Produkte.

Das zeigt der neue Agrarbericht, der heute Donnerstag vom Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) veröffentlicht wurde. Er basiert auf einer Online-Befragung bei 1006 Personen, die im Januar 2019 durchgeführt wurde. Der Agrarbericht wird alle zwei Jahre vom Marktforschungsinstitut Demoscope im Auftrag des BLW durchgeführt.

Der neue Agrarbericht des Bundesamts für Landwirtschaft.

Demnach greifen die Konsumentinnen und Konsumenten nicht nur beim Fleisch bevorzugt nach einheimischen Produkten: Auch bei Milch- und Milchprodukten achtet mehr als die Hälfte der Befragten auf das Schweizer Siegel. Zudem entscheiden sich drei Viertel der Befragten immer oder fast immer für Eier aus einheimischer Produktion.

Unterstützung der Bauern

Die Gründe für diese Wahl sind unterschiedlich. Während rund ein Viertel der Befragten damit signalisieren will, dass sie die Schweizer Bauern unterstützen, gaben je rund 15 Prozent an, dass ihnen die Umwelt und die Qualität der Produkte wichtig sind.

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Rund ein Viertel der Befragten wollen mit dem Kauf von Fleisch aus einheimischer Produktion die Schweizer Bauern unterstützen. (Symbolbild) - Keystone

Der Bericht zeigt weiter, dass sich der zunehmende Verzicht auf Fleisch wegen des Klimawandels in der Schweiz noch nicht auf eine Reduktion oder Stagnation in der Fleischproduktion niedergeschlagen hat.

So wurden im Berichtsjahr 2018 total 489'880 Tonnen Schlachtgewicht produziert, was einer Zunahme um 1,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der jährliche Pro-Kopf-Fleischkonsum der Schweizer Bevölkerung blieb mit 52,06 Kilogramm fast auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr.

Neun Tage Ferien für Landwirte

Der Agrarbericht hält in den Rubriken Mensch, Produktion, Umwelt, International, Betrieb, Markt, Politik und Service weitere Erkenntnisse bereit. Etwa, dass die befragten Landwirte und Bäuerinnen durchschnittlich neun Tage in die Ferien gehen.

Für Bauernfamilien – insbesondere für jene mit Nutzvieh – ist es im Gegensatz zu den anderen selbständig Erwerbenden aufwendig, vom Betrieb vorübergehend wegzugehen. Knapp ein Fünftel der Landwirte beziehungsweise knapp ein Drittel der Bäuerinnen haben gar keine Ferien.

Der Bericht zeigt zudem, dass in der Schweiz 768 Betriebe aufgegeben wurden, insgesamt gab es noch 50'852 Landwirtschaftsbetriebe (minus 1,5 Prozent), und täglich geben zwei Betriebe die Milchwirtschaft auf. 3157 Betriebe oder 6,2 Prozent aller Betriebe wurden im Berichtsjahr von einer Frau geleitet.

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