Der Schweizer Bauernverband fordert mehr Anerkennung der wirtschaftlichen Leistungen der Landwirtinnen und -wirte.
Kühe nahe eines Bauernhofes.
Ein Bauernhof in der Schweiz. (symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der SBV setzt sich für die Anerkennung der Leistungen in der Landwirtschaft ein.
  • Die Landwirtschaft produziert jährlich Lebensmittel im Wert von 10 Milliarden Franken.

In der einheimischen Landwirtschaft steckt mehr als auf den ersten Blick erkennbar ist. Dies betont der Schweizer Bauernverband (SBV) an seiner Jahresmedienkonferenz, und er fordert mehr Anerkennung der wirtschaftlichen Leistungen der Bauern.

Die Wirtschaft kanzle die Landwirtschaft gerne als unbedeutende Nebensache ab, sagte Francis Egger, Leiter Departement Wirtschaft, Bildung und Internationales beim Bauernverband, heute Donnerstag auf einem Hof in Hergiswil bei Willisau LU vor den Medien. Denn gemäss offizieller Statistik trage die Urproduktion 0,6 Prozent zum Bruttoinlandprodukt (BIP) der Schweiz bei.

«Nichts schönzureden»

«Es gibt nichts schönzureden», so Egger. Mit der Landwirtschaft lasse sich nicht das grosse Geld verdienen. Doch die Bauern seien überzeugt: Das BIP sei total ungeeignet, die wirtschaftliche Bedeutung der Landwirtschaft effektiv zu messen.

Die urbanen Zentren und die wertschöpfungsstarken Branchen überdeckten die Tatsache, dass es auch sehr ländliche Gebiete gebe, deren Gedeihen stark mit der Landwirtschaft verbunden sei, schreibt der SBV. Die Bauernfamilien gäben jährlich rund 6,3 Milliarden Franken aus, die fast eins zu eins im lokalen Gewerbe landeten.

Auf der anderen Seite produziere die Landwirtschaft jährlich Lebensmittelrohstoffe und Lebensmittel im Wert von rund 10 Milliarden Franken.

Sichere Arbeitsplätze

Die Branche sichere mit rund 300'000 Stellen zudem acht Prozent aller Arbeitsplätze in der Schweiz und in der Landgemeinde Hergiswil bei Willisau gar mehr als 40 Prozent, so der Bauernverband. Die Landwirtschaft und die Bauernfamilien seien eine tragende Stütze der lokalen Wirtschaft, der örtlichen Infrastruktur und des Dorflebens.

Doch die Landwirtschaft erzeuge nicht nur Lebensmittel, sondern erbringe auch gemeinwirtschaftliche Leistungen, schreibt der SBV und nennt Landschaftspflege, Förderung der Biodiversität oder die Belebung des ländlichen Raums als Beispiele.

«Ohne Landwirtschaft wäre die Schweiz ein grosses Waldgebiet», liess sich der Freiburger FDP-Nationalrat und SBV-Direktor Jacques Bourgeois zitieren.

Ohne Preis, aber mit Wert

Für den St. Galler CVP-Nationalrat und Bauernverbandspräsidenten Markus Ritter steht fest: «Wir stehen vor wichtigen politischen Entscheidungen.» Diese bestimmten, in wie weit die Schweizer in Zukunft einheimische Produkte konsumierten und wie wichtig die Schweizer Landwirtschaft in der Wirtschaft von morgen sein würden.

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