Luzern stimmt über 177-Millionen-Neubau für Verwaltung ab
1450 Angestellte der Luzerner Kantonsverwaltung sollen in Emmenbrücke einen neuen Arbeitsort erhalten. Die Stimmberechtigten befinden am 28. November an der Urne über einen Sonderkredit von 177,4 Millionen Franken für den weitgehend unbestrittenen Neubau des Verwaltungsgebäudes.

Das Wichtigste in Kürze
- Kantonsangestellte, die heute auf über 30 verschiedene Standorte verteilt sind, sollen ab 2026 im neuen Verwaltungsgebäude nördlich der Stadt Luzern arbeiten.
Der Kanton will mit dem Zusammenzug jährlich rund 9 Millionen Franken sparen, denn heute sind 80 Prozent der Büroflächen, viele an bester Lage in der Stadt, zugemietet.
Klassische Amtsstuben soll es im Neubau keine geben: Die Verwaltungsangestellten sollen bereichsübergreifend, im Team und flexibel arbeiten - und auch von zu Hause aus. Das Bürohaus wird deswegen nur rund 930 Arbeitsplätze haben. Im Gebäude wird es auch Wohnungen, Läden und Büros für Dritte geben, die das Verwaltungsgebäude quersubventionieren sollen.
Realisiert wird der neungeschossige Bau von der Totalunternehmung Losinger Marazzi AG. Er wird nach den Vorgaben von Minergie-P-ECO gebaut und auch über Photovoltaikpanels verfügen. Geheizt und gekühlt wird er über einen Wärmeverbund.
Kritik am Bau gibt es kaum. Einzig die Grünen monierten, dass der Kanton eine Vorreiterrolle übernehmen und einen ökologischen Vorzeigebau realisieren sollte. Sie enthielten sich im Kantonsparlament deswegen der Stimme, die anderen Fraktionen unterstützten den Baukredit.
Der Seetalplatz, auf dem das Verwaltungsgebäude zu stehen kommt, ist vom Strassenverkehr geprägt und befindet sich im Niemandsland zwischen dem Luzerner Stadtteil Reussbühl und Emmenbrücke. Auf dem Platz und in der näheren Umgebung sind weitere Neubauten geplant. Sie allen sollen dereinst das neue Quartier Luzern Nord bilden, zu dem auch ein Bus-Hub und eine S-Bahnstation gehören.