Lukas Bärfuss steht Serien kritisch gegenüber
Der Schweizer Autor Lukas Bärfuss ist kein allzu grosser Fan beliebter Serien wie «Game of Thrones» oder «House of Cards».

Das Wichtigste in Kürze
- Der Autor Lukas Bärfuss ist kein grosser Fan aktueller Serien-Produktionen.
- Als Beispiele nennt er unter anderem «House of Cards» und «Mindhunter».
- Die Konflikte der beiden Serien seien stagnierend und mitunter nicht authentisch.
Im Gespräch mit dem «Tagesanzeiger» macht der Schweizer Schriftsteller Lukas Bärfuss deutlich: Er ist kein Fan von beliebten Serien wie «Game of Thrones», «House of Cards» oder «Mindhunter». Letzteres hat er erst kürzlich gesehen und nach fünf Folgen abgebrochen. Die Serie sei ein Paradebeispiel für die «Probleme der meisten aktuellen Produktionen».
Doch was stört den 47-Jährigen explizit? Beispielsweise dass «die Konflikte stagnieren», wie der «Tagesanzeiger» Bärfuss zitiert.
Die Handlungen verlaufen nach einem sich wiederholenden Muster. Auch wenn «Mindhunter» mit ausgezeichneten Schauspielern besetzt ist und die Dialoge gut sind, überzeugt die Serie den Autor nicht.

Auch «House of Cards» stimmte Lukas Bärfuss nicht zufrieden – zumindest was spätere Staffeln betrifft. Die ersten Folgen wurden von Hillary Clintons Wahlkampfhelfer verfasst und waren «von seiner Erfahrung geprägt». Diese Authentizität geht mit der Übernahme anderer Serienautoren verloren und wird durch schematische Konflikte abgelöst.
Bärfuss vertritt die Meinung, dass die «Fernsehserie eine Entwicklung wiederholt», die die Literaturgeschichte bereits hinter sich hat. Auch die Stilmittel, beispielsweise die direkte Ansprache von Kevin Spacey in «House of Cards» an den Zuschauer, ist nicht neu: «Wolfram von Eschenbach hat das im ‹Parzival› schon vor tausend Jahren gemacht», sagte der Autor gegenüber dem «Tagesspiegel».