Die Swiss und die Lufthansa passen das Verfahren beim Boarding an. So wollen die Airlines in Zukunft Zeit sparen.
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Die Swiss konnte auch im Oktober mehr Passagiere verzeichnen. (Archivbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Swiss verändert ihr Boardingprozedere bei einigen Aussenstationen.
  • Damit soll es künftig weniger Konflikte geben.

Die Airline Swiss will das Einsteigen künftig vereinfachen. Im Grundsatz werden die Passagiere künftig nach Sitzplatz aufgeteilt. Zuerst steigen die Passagiere mit Platz am Fenster, danach die in der Mitte und am Schluss die am Gang ein.

Wenige Minuten nach der Meldung stellte die Swiss klar: Sie führt das neue Prinzip beim Boarding nur auf wenigen Flügen bei Aussenstationen ein.

Bei amerikanischen Fluggesellschaften lautet die Reihenfolge beim Boarding längst «Window-Middle-Aisle». Liebevoll wird das Vorgehene auch «Wilma» abgekürzt.

Lufthansa, Austrian und Swiss passen Boarding an

Der Lufthansa-Konzern will dieses Konzept von diesem Donnerstag an auf Europa-Flügen einführen. Dies gilt bei seinen Netz-Gesellschaften Lufthansa, Austrian und Swiss.

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Auch die Lufthansa passt ihr Boarding-Verfahren an. (Archivbild) - Keystone

Nebenbei sollen mit der neuen Methode weniger Konflikte entstehen. Das Gerangel um den richtigen Sitz und ausreichenden Platz für das Handgepäck soll damit vermieden werden.

Boarding wird komplexer

Auf der Bordkarte von Lufthansa wird neu eine weitere Rubrik für die Boarding-Gruppen 1-5 eingeführt. Unverändert dürfen zunächst Familien mit kleinen Kindern und hilfsbedürftige oder mobilitätseingeschränkte Gäste einsteigen. Dies versichert Scherber, die bei der Lufthansa-Group für die Passagier- und Gepäckprozesse verantwortlich ist.

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Mit dem neuen Konzept sollen die Flieger schneller in der Luft sein. (Archivbild) - Keystone

Dann kommen in den Gruppen 1 und 2 die privilegierten Stammkunden (Senatoren, Hons) sowie Passagiere mit teuren Business- oder Ecoflex-Tickets. Gruppe 3 meint dann die Economy-Passagiere mit Fensterplatz. Gruppe 4 die Mitte und schliesslich die 5 für Menschen, die am Gang sitzen.

Familien, Paare und Gruppen würden zum Einsteigen allerdings nicht getrennt, versichert die Lufthansa-Expertin Scherber. Die Software sorge dafür, dass zusammen gebuchte Passagiere in dieselbe Boarding-Gruppe kämen und dann auch gemeinsam einsteigen könnten. Zumindest dieses Problem gab es nach dem bisherigen System nicht, wo die Passagiere gestaffelt nach Sitzreihen ins Flugzeug gelassen wurden.

Wenig Optimismus bei Vielflieger

In Internet-Foren zeigen sich erfahrene Flugreisende nur wenig optimistisch, dass das neue Boardingverfahren vieles positiv verändern wird. Den Grund für die Staus im Gang sehen sie im knappen Platz in den Gepäckschalen oberhalb der Sitze, den «Bins».

Ein weiteres Problem: Viele Fluggäste sind zu Beginn des Boardings noch gar nicht am Flugsteig. Sie hetzen als Umsteiger auf den letzten Drücker zum Flieger. Somit lässt sich daher nicht verhindern, dass auch ganz am Schluss des Prozesses Passagiere mit Fensterplätzen kommen.

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