Lehrerverband für landesweite Corona-Massentests an Schulen

Nachdem die Kantone Basel-Landschaft und Zug im Kampf gegen die Covid-19-Pandemie mit Massentests an Schulen starten wollen, fordert der Lehrerverband LCH eine Ausdehnung dieser Tests auf die ganze Schweiz. Der Bund winkt ab; die Schulhoheit liege bei den Kantonen.

Dagmar Rösler, Präsidentin des Lehrerinnen- und Lehrerverbands LCH, verlangte am Donnerstag in der Sendung «Heute Morgen» von Radio SRF die Ausweitung der Massentests an Schulen auf die ganze Schweiz. Auch in den Zeitungen von CH Media erhob sie diese Forderung.

Die Pandemie betreffe die ganze Schweiz und landesweit müssten Schulen geschlossen werden, sagte Rösler im Radio. Deswegen würden auch landesweite Massentests und eine nationale Koordination Sinn ergeben.

Schon seit längerem betrachte der LCH die Ansteckungen an den Schulen mit Sorge. Soll der Präsenzunterricht aufrechterhalten werden, müssten zusätzliche Präventions- und Schutzmassnahmen ergriffen werden, sagte Rösler.

Beim Bund winkt man ab. Anne Lévy, Direktorin des Bundesamts für Gesundheit, sagte am Radio, das Schulwesen unterstehe ganz klar der Kantonshohheit. So sei es auch richtig, wenn die Kantone entscheiden, wann und wo sie solche Tests durchführen.

Der Kanton Zug gab am Donnerstag bekannt, nach den Sportferien an den Schulen ab Sekundarstufe I regelmässige Coronatests mittels Speicheltest einzuführen. Den obligatorischen Tests müssen sich Schülerinnen und Schüler sowie das Lehrpersonal unterziehen.

Auf Sekundarstufe II soll zunächst in den Mittelschulen und den Überbrückungsangeboten getestet werden. An Berufsschulen ist die Logistik schwieriger, weil sie in Teilzeit besucht werden. Eine Ausweitung ist bei positivem Effekt der Reihenuntersuchungen möglich.

Der Kanton Basel-Landschaft startet kommende Woche mit Massentests vorab in Schulen, Gesundheitseinrichtungen, Institutionen und Unternehmen. Im Visier sind Infizierte ohne Krankheitssymptome.