Hunderte Lehrkräfte demonstrieren in Schwyz für bessere Arbeitsbedingungen und überreichen Petition.
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Rund 600 demonstrierende Lehrer versammeln sich vor dem Regierungsgebäude auf dem Hauptplatz in Schwyz. - keystone
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«Uns steht das Wasser bis zum Hals»: Hunderte Lehrerinnen und Lehrer haben am Mittwoch in Schwyz demonstriert und Bildungsdirektor Michael Stähli eine Petition mit über 4800 Unterschriften überreicht.

Die Lehrpersonen im Kanton Schwyz fordern eine Aufwertung ihres Berufs sowie zeitliche und personelle Entlastungen. Die Politik müsse endlich handeln, sagte Rita Marty, Präsidentin der Lehrerinnen- und Lehrerverbände (LSZ), bei der Demonstration auf dem Schwyzer Hauptplatz beim Rathaus, wo der Kantonsrat tagte.

Parlament und Regierung seien in der Verantwortung, den Beruf der Lehrerinnen und Lehrer wieder attraktiver zu machen. Ein qualitativ gutes Schulsystem sei für die ganze Gesellschaft von grosser Bedeutung. «Wir fühlen uns alleine gelassen», klagte die LSZ-Präsidentin.

Zunehmende Bürokratie belastet Lehrende

Lehrerinnen und Lehrer beklagen, dass sie immer weniger Zeit für die eigentliche Bildungsarbeit hätten, etwa wegen der Zunahme bürokratischer Tätigkeiten. Teilweise müsse man auch vermehrt erzieherische Aufgaben übernehmen. Gleichzeitig seien die Ansprüche von Eltern gestiegen.

Uns steht das Wasser bis zum Hal
«Uns steht das Wasser bis zum Hals»: Hunderte Lehrerinnen und Lehrer haben am Mittwoch in Schwyz demonstriert. - keystone

Das Resultat seien ein Mangel an Lehrenden sowie hohe Fluktuationen. «Für unsere Arbeit brauchen wir mehr Zeit», forderte LSZ-Vertreterin Marty. «Uns steht das Wasser bis zum Hals», stand auf einem Flyer der Lehrerschaft.

Politik nimmt Forderungen ernst

Bei der Entgegennahme der Petition bedankte sich Bildungsdirektor Stähli für das Engagement der Lehrerschaft zu Gunsten eines guten Schulwesens. Man nehme die Forderungen der Lehrpersonen ernst und verwies auf den Massnahmenplan, den der Schwyzer Erziehungsrat Anfang der Woche veröffentlicht hat.

Nach Ansicht des Verbandes sowie des Verbandes gehen die Vorschläge in die richtige Richtung. Nicht zufrieden zeigte man sich jedoch damit, dass nicht alle von den vorgeschlagenen Massnahmen profitieren würden.

Kritik an ungleicher Behandlung

Beispielsweise würden Kindergartenlehrpersonen weniger entlastet als andere Lehrende und bei geplanten Lohnerhöhungen würden nur Personen mit einem Pensum von 70 Prozent und mehr profitieren.

Im Kanton Schwyz unterrichten rund 2000 Lehrerinnen und Lehrer. Dass mehr als 4800 Personen die Petition unterschrieben hätten, zeigt laut einer demonstrierenden Lehrerin eine breite Unterstützung in der Bevölkerung für ihr Anliegen.

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