Drei Ansätze könnten die Langzeitpflegekrise lösen, so eine neue Studie.
Pflegepersonal Seniorin
Laut einer neuen Studie könnten drei Ansätze die Langzeitpflegekrise lösen. (Archivbild) - dpa

Der Krise in der Langzeitpflege könnte laut einer Studie mit drei Lösungsansätzen begegnet werden. Es handelt sich dabei gemäss der Gewerkschaft Unia um eine faire Pflegefinanzierung, eine gesellschaftliche Debatte über die Ausgestaltung der Langzeitpflege sowie den Einbezug der Pflegenden selber in ihre Arbeitsorganisation. Diese Vorschläge werden vom Forschungsprojekt der Fachhochschule der italienischen Schweiz (SUPSI) gemacht.

Initiiert wurde das Projekt 2021 von der Gewerkschaft Unia. Vorgestellt wurde die Studie, die laut eigenen Angaben erstmals die Pflegenden in den Mittelpunkt der Forschung stellt, am Freitag in Bern. Beziehungsarbeit sei die Grundlage für eine qualitativ hochwertige Pflege.

Dringender Ausbau und Verbesserung der Arbeitsbedingungen

Das aktuelle Finanzierungsregime mache dies aber unmöglich und die Rationierung der Pflege schade der psychischen Gesundheit der Pflegenden. In Pflege und Betreuung betagter Menschen bahne sich daher eine Versorgungskrise an, wurde an «der Medienkonferenz» gewarnt. Während sich die Zahl, der über 80-Jährigen in der Schweiz in den kommenden 15 Jahren beinahe verdoppeln werde, verschärfe sich die Personalsituation in der Langzeitpflege. Immer mehr Pflegende würden aufgrund der schwierigen Arbeitsbedingungen aus dem Beruf aussteigen.

Das wiederum verunmögliche den dringend notwendigen Ausbau von Angeboten der Langzeitpflege. Gefordert wurde daher eine kurzfristige Verbesserung der Arbeitsbedingungen, um die Abbrecherquote zu senken. Es brauche zudem mehr erschwingliche Angebote, um einen zu frühen Eintritt in Pflegeheime zu verhindern.

Ausbildung allein reicht nicht

Die demografische Entwicklung erfordere zwingend mehr finanzielle Mittel. Drei Lösungsansätze wurden vor den Medien skizziert. Migrantinnen spielten in der Langzeitpflege bereits heute eine wichtige Rolle und müssten diese weiterhin spielen.

Es sei aber illusorisch zu denken, dass dies eine langfristige Lösung des Personalproblems sei. Unbestritten sei zudem, dass mehr Pflegende ausgebildet werden müssten, um den steigenden Bedarf zu decken. Dass viele neuen Arbeitskräfte die Branche aber wieder schnell verliessen, zeige, dass Ausbildung allein nicht ausreiche. Propagiert wird der Einsatz neuer technologischer Möglichkeiten – mit Robotern liessen sich aber bisher keine Arbeitskräfte einsparen, da sie wartungsintensiv seien.

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