Landsgemeinde Glarus einigt sich auf drei autofreie Sonntage
Die Glarner Landsgemeinde hat eine Einigung in der Debatte um autofreie Sonntage erzielt. Auch weitere wichtige Themen wie Bildung wurden diskutiert.

Am Sonntag fand auf dem Zaunplatz in Glarus die traditionelle Landsgemeinde statt. Trotz wechselhaftem Wetter versammelten sich zahlreiche Stimmberechtigte im Ring und diskutierten engagiert über verschiedene Vorlagen.
Besonders im Fokus stand dieses Jahr die Frage nach autofreien Sonntagen im Klöntal. Bereits vor drei Jahren hatte die Landsgemeinde grundsätzlich beschlossen, das Klöntal an einzelnen Sonntagen für den Autoverkehr zu sperren.

Nun ging es um die konkrete Ausgestaltung: Wie viele Sonntage sollen betroffen sein, wie lange soll die Sperrung dauern und welches Gebiet genau soll autofrei bleiben?
Landsgemeinde erzielt Einigung
Ein Antrag der SVP, die Zahl der autofreien Sonntage auf zwei zu beschränken, wurde abgelehnt, wie «Zürich24» berichtet. Die Mehrheit entschied sich für drei autofreie Sonntage pro Jahr, beginnend ab Sommer 2026.
Das Fahrverbot gilt jeweils von 7 bis 19 Uhr, der Bereich Sackberg bleibt davon ausgenommen. So soll das Ausflugsziel Klöntal entlastet, die Natur geschützt und den Besuchern ein besonderes Erlebnis ohne Autoverkehr geboten werden.
Weitere wichtige Entscheidungen
Neben den autofreien Sonntagen gab es weitere bedeutende Abstimmungen. So bleibt der öffentliche Verkehr für die Anreise zur Landsgemeinde für alle mit Stimmrechtsausweis weiterhin gratis, wie «SRF» berichtet.

Ein Sparvorschlag, der die kostenlose ÖV-Nutzung abschaffen wollte, wurde abgelehnt. Viele empfanden es als unfair, wenn Stimmberechtigte aus entfernteren Orten mehr bezahlen müssten.
Bildungsgutschriften abgelehnt
Auch das Gesetz zur Erschliessung von Braunwald wurde angepasst. Künftig ist gesetzlich festgelegt, dass alle Ortschaften im Kanton Glarus im Halbstundentakt mit dem öffentlichen Verkehr erreichbar sein müssen.
Die Erschliessung des autofreien Braunwalds per Standseilbahn ist damit ebenfalls abgesichert. Ein Antrag auf Bildungsgutschriften für Privatschülerinnen und -schüler wurde nach langer Debatte deutlich abgelehnt.
Ebenso scheiterte der Versuch, das Ausländerstimmrecht auf Gemeindeebene einzuführen. Die Landsgemeinde folgte hier dem Vorschlag, alles beim Alten zu belassen.