Nach schweren Vorwürfen von ehemaligen Spitzenturnerinnen müssen Vertreter der Sportschule Magglingen und des Turnverbands vor dem Ständerat antraben.
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Die Kunstturnerin Ariella Käslin zusammen mit ihrem damaligen Trainer Fabien Martin bei der WM 2007. Sie erhebt schwere Vorwürfe an die Verantwortlichen des Sportzentrums Magglingen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Vertreter der Sportschule Magglingen und des Turnverbands müssen vor den Ständerat.
  • Grund dafür sind schwere Vorwürfe von ehemaligen Spitzenturnerinnen.
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Ehemalige Spitzenturnerinnen haben schwere Vorwürfe getätigt. Am Montag müssen Vertreter der Sportschule Magglingen und den Turnverbands (STV) vor der zuständigen Kommission des Ständerats antraben. Sie sollen erklären, ob und welche Massnahmen getroffen wurden.

Acht ehemalige Spitzen-Turnerinnen hatten am vergangenen Wochenende in einem Bericht des «Magazins» die Trainings- und Umgangsmethoden in Magglingen angeprangert. Dabei haben sie schwere Vorwürfe gegen Nationaltrainer Fabien Martin erhoben. Sie berichteten von einer Angstkultur im Sportzentrum und psychischem Missbrauch.

«Wir wollen, dass solche Vorfälle in Zukunft nicht mehr vorkommen.» Das sagte Schaffhausens SVP-Ständerat Hannes Germann, Präsident der auch für den Sport zuständigen Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur (WBK). Die Vorkommnisse seien ein No-Go, vor allem auch, weil die Institutionen in Magglingen das Gastrecht des Bundes genössen.

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SVP-Ständerat Hannes Germann legt sein Amt als Präsident des Schweizerischen Gemeindeverbands nieder. (Archivbild) - Keystone

Die Kommission wisse nicht, wie erfolgreich die Bemühungen des STV seien und wolle deshalb die Thematik begleiten. Deshalb habe er spontan einen Antrag für ein Hearing an der Sitzung am Montag gestellt. Die Funktionäre hat er präventiv vorgeladen, sagte Germann. Er bestätigte damit einen Bericht des «Blick».

Stimme die Kommission dem Antrag zu, könnten die Vertreter der Sportschule und des STV zu den Vorwürfen befragt werden. Auch Sportministerin Viola Amherd sei informiert worden. Die Kommission würde ihre Anwesenheit begrüssen, aber es stehe ihr frei, ob sie an der Sitzung teilnehmen wolle oder nicht.

Nicht die erste Beschwerde

Bereits im Juni hatten sich fünf ehemalige Gymnastinnen an die Öffentlichkeit gewandt. Gegenüber mehreren Zeitungen hatten sie von schweren Verfehlungen, physischen und verbalen Übergriffen in der Rhythmischen Gymnastik berichtet.

Als Folge davon entliess der STV die Gymnastik-Nationaltrainerin Iliana Dineva. Felix Stingelin, der Spitzensportchef, wurde bis auf Weiteres suspendiert. Eine Ethikkommission soll sich mit den Vorwürfen beschäftigen und der Verband ordnete eine externe Untersuchung an.

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