Der Betrugs-Verdacht an der Klinik für Herzchirurgie des Zürcher Unispitals verhärtet sich: Die «NZZ am Sonntag» berichtet über eklatante Zustände.
Klinik für Herzchirurgie Unispital
Das Hauptgebäude des Universitätsspitals an der Rämistrasse. Ein Whistleblower deckte Missstände in der Klinik für Herzchirurgie auf. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Vorwürfe gegen die Klinik für Herzchirurgie des Zürcher Unispitals verhärten sich.
  • Die Klinik des Unispitals Zürich soll sich um Millionen bereichert haben.
  • Dem neuen Klinikdirektor Paul Vogt steht bei der Aufdeckung im Gegenwind.

Nach wie vor stehen schwere Vorwürfe gegen die Klinik für Herzchirurgie des Zürcher Unispitals im Raum. Seit ein Whistleblower vermeintlich unrechtmässig bezogene Krankenkassengelder publik gemacht hat, kommt die Klinik nicht zur Ruhe.

Neuer Direktor der Klinik für Herzchirurgie urteilt hart

«Die Fakten liegen auf dem Tisch. Es wurde gelogen und betrogen», sagte der Klinikdirektor ad Interim Paul Vogt der «NZZ am Sonntag».

Maisano Klinik für Herzchirurgie
Francesco Maisano war Direktor der Klinik für Herzchirurgie. Er wurde im Rahmen des Skandals freigestellt. - Keystone

An der Klinik für Herzchirurgie soll im grossen Stil betrogen worden sein: Mit falschen Abrechnungen soll sich die Klinik um Millionen bereichert haben: Vor allem bei Sprechstunden, welche mit vierstelligen Beträgen verbucht wurden, soll getrickst worden sein.

Gegenwind für Whistleblower und neuen Chef

In der Kritik stehen vor allem der ehemalige Direktor der Klinik für Herzchirurgie Francesco Maisano und der Klinikmanager. Maisano wurde inzwischen entlassen, der Klinikmanager kündigte, wie die «NZZ am Sonntag» berichtet.

Der neue Direktor Paul Vogt hat einen schweren Stand: Er habe bereits Morddrohungen erhalten. Dem Whistleblower, welcher die Missstände publik machte, wurde gekündigt, konnte mittlerweile aber an den Arbeitsplatz zurückkehren. Doch der ehemalige Direktor geniesst nach wie vor Rückhalt, dementsprechend schwer sei der Stand der Kritiker.

Vogt muss sich nun mit den Krankenkassen auseinandersetzen, um die Affäre zu bereinigen. Diese stehen mit dem USZ bereits in Kontakt, so die «NZZ am Sonntag»: «Wir prüfen aktuell, inwieweit wir betroffen sein könnten», so Helsana-Sprecher Can Arikan.

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