Klimaaktivisten verweigern vor Zürcher Obergericht die Aussage
Vor dem Zürcher Obergericht stehen neun Klimaaktivisten vor Gericht, weil sie 2019 die Eingang der CS blockierten. Alle verweigern die Aussage.

Das Wichtigste in Kürze
- Am Freitag müssen sich neun Klimaaktivisten vor dem Zürcher Obergericht verantworten.
- Alle Beschuldigten verweigerten die Aussage.
- Die Aktivisten blockierten 2019 den Eingang zur Credit Suisse am Paradeplatz.
Die Klimaaktivistinnen und -aktivisten, die heute Freitag vor dem Zürcher Obergericht stehen, haben sich in den Befragungen wortkarg gezeigt. Alle verweigerten die Aussage. Ihre Anwältinnen und Anwälte fordern vollumfängliche Freisprüche.
Die acht Beschuldigten, einer fehlte wegen eines Arzttermines, machten teilweise nicht einmal zu ihrer Person Angaben. Die Befragungen der Aktivistinnen und Aktivisten, die meisten davon stammen aus der Region Genf, waren deshalb rasch erledigt.
Die Beschuldigten beantragten zu Beginn noch, dass Klimaexperten als Zeugen angehört werden. Der Richter lehnte den Antrag jedoch ab. «Um zu merken, dass sich das Klima erwärmt, genügt ein Thermometer», sagte er. Weil der Prozess deshalb im Eiltempo fortschreitet, dürfte das Obergericht das Urteil bereits am Freitag Nachmittag eröffnen.
Eingang zur Credit Suisse blockiert
Angeklagt sind die Aktivistinnen und Aktivisten, weil sie im Juli 2019 den Eingang zur Credit Suisse am Paradeplatz blockierten. Damit wollten sie gegen deren Investitionen in fossile Energien demonstrieren. Der Staatsanwalt will sie dafür wegen Nötigung und Hausfriedensbruchs zu bedingten Geldstrafen verurteilt sehen.

Das Bezirksgericht war seinen Anträgen im Mai 2021 gefolgt und verurteilte alle neun wegen Nötigung und teilweise auch wegen Hausfriedensbruchs. Der Bezirksrichter zeigte damals zwar Verständnis. Illegal sei eine solche Sitzblockade trotzdem.
Die Aktivistinnen und Aktivisten akzeptierten diese Strafen jedoch nicht, weshalb der Fall nun vor Obergericht verhandelt wird.