Reizüberflutung pur: Der Kinderfilm «Paw Patrol 2», der derzeit in den Schweizer Kinos läuft, sorgt für Kritik. Vielen Kindern wird er zu viel.
Paw Patrol
Zu viel Action für Kinder? Ein Auszug aus dem Trailer von «Paw Patrol 2». - Paramount Pictures

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei «Paw Patrol 2» geht es um Hunde, die eine verrückte Forscherin aufhalten müssen.
  • Der Kinderfilm steht nun in der Kritik: Vielen Kids wird er zu viel.
  • Der Grund: die «ständige Bedrohungslage» sei «kaum auszuhalten».
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Der Film «Paw Patrol 2» sorgt derzeit für Wirbel. Er ist eigentlich für Kinder gedacht – doch sogar einige Eltern halten ihn kaum aus. «Familien stürmen reihenweise aus dem Kino», schreibt ein deutscher Journalist von «Der Westen», der den Film mit seinen Kindern sah.

In einem deutschen Elternforum schreibt eine besorgte Mutter: «Sehr viele Kinder, geschätzt drei bis vier Jahre alt, haben angefangen zu weinen und letztendlich den Saal vorzeitig verlassen.»

Das Problem: ein für die Kleinen beängstigender Nervenkitzel. So schreibt der «Tagesanzeiger»: «Es vergehen in diesem Film keine fünf Minuten, in denen sich kein Komet der Erde nähert, nicht irgendetwas explodiert.»

Der Trailer zum Kinofilm «Paw Patrol 2». - Paramount Pictures

Der «Der Westen»-Journalist findet, die «ständige Bedrohungslage» sei «kaum auszuhalten». Die Stimmen der Figuren seien schrill und alles sei knallbunt – kurz: Der Film dürfte bei vielen für pure Reizüberflutung sorgen.

«Bedrohliche Szenen und Figuren»

So urteilt auch die Schweizerische Kommission Jugendschutz im Film: «Der Film verfügt über einen schnellen Schnitt, allgegenwärtige Musik, eine unaufhörliche Abfolge von bedrohlichen Szenen und Figuren.»

Haben Sie den Film «Paw Patrol 2» gesehen?

In Deutschland ist der Film ohne Altersbeschränkung, in der Schweiz ab sechs Jahren freigegeben. Vielleicht deshalb sind bei den Schweizer Kinos bislang keine Beschwerden zu «Paw Patrol 2» eingegangen, wie eine Umfrage von Nau.ch zeigt.

Aufregende Filme Kids besser zuhause zeigen

Eltern, die sich nun überlegen, ob sie ihrem Kind den Film zeigen sollen, rät Medienexperte Patric Raemy: «Das wichtigste Kriterium ist das Empfinden des Kindes selbst. Wie nah gehen dem Kind ähnliche Filme oder Szenen?»

Kinder seien unterschiedlich belastbar. «Ein Kind kann nach ‹Paw Patrol 2› noch gut schlafen, das andere ist schockiert und aufgewühlt. Deshalb rate ich im Zweifelsfall einen solch aufregenden Film den Kindern nicht im Kino, sondern zuhause zu zeigen.»

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«Paw Patrol 2» zieht derzeit viele Eltern mit Kindern ins Kino.
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Doch so schnell sie im Kinosaal sind, so schnell sind einige auch wieder raus.
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Der Grund: Für manche Kids ist der Nervenkitzel zu gross.
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Die Schweizerische Kommission Jugendschutz im Film schreibt von «bedrohlichen Szenen und Figuren».
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Zudem sei er dialoglastig und mit seinen 87 Minuten zu lang für die ganz Kleinen.

Denn: Zuhause sei die Bildfläche kleiner, der Ton leiser und man kann jederzeit stoppen. «Das ist sehr wichtig bei kleineren Kindern. Die haben noch Mühe, 87 Minuten lang einen Film zu gucken und die Handlung nachzuvollziehen.» Zudem rät Raemy, sich an den Schweizer Alters-Empfehlungen zu orientieren.

Kinobesuch abbrechen, wenn Kind Angst hat

Und wie reagieren, wenn das Kind im Kino doch einmal Angst bekommt? «Den Film abbrechen und darüber sprechen.» Es könne helfen, wenn das Kind die Szenen nachspiele oder nachzeichne.

«Dann sollte man am besten etwas anderes lustiges tun in der Zeit, wo man im Kino wäre. Das Kind sollte kein schlechtes Gewissen haben», sagt Raemy. Im Gegenteil: «Es ist sehr gut, wenn Kinder sagen können, wann ihnen etwas zu viel ist oder sie etwas nicht mögen.»

Am wichtigsten: «Dass Eltern sich für die Mediennutzung ihrer Kinder interessieren und einen Überblick haben, was sie schauen.»

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