Das Besondere Asylzentrum in Les Verrières NE wurde Mitte Februar wiedereröffnet. Seitdem sei es zu keinen Zwischenfällen gekommen, teilt das SEM mit.
Asylzentrum Bundesrat
Das Asylzentrum in Les Verrières NE ist seit Kurzem wieder geöffnet. (Themenbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Renitente Asylsuchende störten den Betrieb in einigen Asylzentren der Schweiz.
  • Deshalb hat das Besondere Asylzentrum in Les Verrières NE seine Türen wieder geöffnet.
  • Seit der Wiedereröffnung sei es gemäss dem SEM zu keinen Zwischenfällen gekommen.
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21 renitente Asylsuchende sind im ersten Monat nach der Wiedereröffnung im Besonderen Asylzentrum in Les Verrières NE untergebracht worden. Dadurch sei die Sicherheit und das Zusammenleben in den anderen Bundesasylzentren verbessert worden.

Auch im Besonderen Zentrum selber und in der Umgebung sei es zu keinen Zwischenfällen gekommen. Das teilte das Staatssekretariat für Migration (SEM) am Freitag mit. Der Betrieb laufe gut und ohne nennenswerte Störungen. Bei den 21 temporären Bewohnern handle es sich ausschliesslich um Männer, welche zuvor «negativ aufgefallen sind».

Strikte Ausgangsregeln in Les Verrières NE

Im Les Verrières gelten striktere Ausgangsregeln. So ist der Ausgang zeitlich auf 9 bis 17 Uhr eingeschränkt. Räumlich ist der Perimeter, in dem sich die Asylsuchenden bewegen können, durch einen kantonalen Beschluss limitiert.

Das Besondere Asylzentrum war wieder eröffnet worden, weil renitente Asylsuchende in anderen Bundeszentren den Betrieb sowie die öffentliche Sicherheit störten. Nach SEM-Angaben kam es allein im Januar und Februar zu 52 «Ereignissen», bei welchen die Polizei intervenieren musste.

Betroffen seien vor allem die Zentren Perreux NE und Giffers FR sowie Flumethal SO. Auch der Lysser Gemeindepräsident hatte Anfang Januar entsprechende Probleme beim Bundeszentrum Kappelen-Lyss BE beklagt. In deren Umfeld sei auch eine Zunahme von Kleinkriminalität beobachtet worden.

Giffers FR
Auch im Asylzentrum in Giffers FR soll es zu Vorfällen gekommen sein. - Keystone

Seit der Wiedereröffnung von Les Verrières habe sich das Zusammenleben und das Sicherheitsgefühl in den anderen Zentren verbessert. Ausserdem hätten zusätzliche Sicherheitsmassnahmen wieder gelockert werden können.

Das Zentrum im Neuenburger Jura war im Dezember 2018 als Pilotversuch mit 20 Unterbringungsplätzen für Asylsuchende in Betrieb genommen worden. Da die Zahl der neu eingereichten Asylgesuche in den darauffolgenden Monaten tief blieb, war der Standort durchgehend schwach belegt. Das führte zu unverhältnismässig hohen Betriebskosten. Deshalb wurde es vorübergehend wieder geschlossen.

Schweizerische Flüchtlingshilfe kritisierte Wiedereröffnung

Die Schweizerische Flüchtlingshilfe (SFH) hatte die Wiedereröffnung kritisiert. Denn sie sei keine geeignete Lösung darstelle für den Umgang mit Asylsuchenden, die sich selbst oder andere gefährden.

Zudem sei es nicht akzeptabel, dass Betroffene meist erst nach dem Aufenthalt im Besonderen Zentrum Beschwerde dagegen erheben können.

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