Aus dem geschlossenen Erziehungszentrum im Wallis flohen im Februar zehn Jugendliche. Nun ging der letzte junge Mann, der ausgebüxt war, der Polizei ins Netz.
Aus dem geschlossenen Erziehungszentrum Pramont im Wallis brachen Anfang Februar zehn Jugendliche und junge Männer aus. (Archivbild)
Aus dem geschlossenen Erziehungszentrum Pramont im Wallis brachen Anfang Februar zehn Jugendliche und junge Männer aus. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/LAURENT GILLIERON

Das Wichtigste in Kürze

  • Der letzte junge Mann der geflüchteten Bande vom Februar entkam bis nach Frankreich.
  • Nun hat die Polizei ihn geschnappt. Auch dank der Hilfe aus dem Ausland.
  • Nach der Flucht der 10 Jugendlichen wurden die Sicherheitsmassnahmen im Zentrum erhöht.
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Nach den Ausbrüchen aus dem geschlossenen Erziehungszentrum Pramont in Granges im Wallis Anfang Februar hat die Polizei die letzte flüchtige Person am Mittwochabend festgenommen. Der junge Mann war nach Frankreich geflüchtet.

Der Festnahme in Frankreich seien intensive Fahndungsmassnahmen der Kantonspolizei, mit Unterstützung ihrer Kollegen aus Frankreich und anderen Kantonen sowie gemeinsame Ermittlungen mit der Staatsanwaltschaft und dem Jugendgericht vorausgegangen. Dies teilte die Kantonspolizei Wallis am Donnerstag mit.

In der Nacht auf den 4. Februar waren zehn Jugendliche und junge Männer im Alter von 17 bis 24 Jahren aus dem geschlossenen Erziehungszentrum geflohen. Sie hatten unter anderem einen Wärter angegriffen und eingesperrt, der leicht verletzt wurde.

Die Männer flüchteten dann mit einem in der Nähe gestohlenen Fahrzeug. Bis Mitte Februar konnte die Polizei bei mehreren Festnahmen neun der zehn Ausbrecher schnappen.

Es war nicht der erste Ausbruch aus dem Erziehungszentrum. Bereits Ende August 2023 waren Jugendliche aus der geschlossenen Einrichtung für Minderjährige und junge Erwachsene ausgebrochen und mit einem gestohlenen Fahrzeug geflüchtet.

Bereits im Februar 2023 befanden sich zwei Jugendliche im Alter von 16 und 17 Jahren eine Stunde lang auf der Flucht, bevor sie von der Polizei nach einer intensiven Suche auf dem Gelände des Zentrums gefunden wurden.

Nach dieser Serie von Ausbrüchen wurde Kritik laut. Der Kanton Wallis kündigte einige Tage nach dem letzten Ausbruch im Februar an, die Sicherheitsvorkehrungen umgehend zu verstärken. So wird inzwischen ein privater Sicherheitsbeamter bei der Überwachung in der Nacht eingesetzt.

Durch diese Änderung kann laut den Sicherheitsbehörden die Anzahl der Aufseher in der Einrichtung zwischen 21 Uhr und 6 Uhr auf zwei erhöht werden. Zudem gab der Kanton bekannt, dass zusätzliche Kameras, ein neuer Sicherheitszaun, eine Aussenbeleuchtung sowie Bewegungsmelder in der gesamten Einrichtung installiert würden.

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