Kanton Zürich verbietet Tanzveranstaltungen in Salsa-Clubs

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Zürich,

Im Kanton Zürich dürfen keine Salsa-Events mehr stattfinden. In der Szene gab es zuvor auffallend viele Fälle.

Der Kanton Zürich verbietet ab sofort für 14 Tage Tanzveranstaltungen in Salsa-Clubs. (Archivbild)
Der Kanton Zürich verbietet ab sofort für 14 Tage Tanzveranstaltungen in Salsa-Clubs. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/AP/WILLIAM FERNANDO MARTINEZ

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Kanton Zürich verbietet Tanzveranstaltungen in Salsa-Clubs.
  • Beim Tanzen besteht ein enger Körperkontakt – das erhöht das Ansteckungsrisiko.

Die Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich verbietet per sofort Tanzveranstaltungen und Tanzkurse in Salsa-Clubs. Die Verfügung gilt bis und mit 18. Oktober 2020. Zuvor war es in der Salsa- und Latino-Szene zu stark steigenden Corona-Fallzahlen gekommen.

Von der Massnahme betroffen sind sämtlich Salsa-Tanzveranstaltungen und -schulen auf dem Gebiet des Kantons Zürich. Geschlossen werden alle Clubs, in denen regelmässig derartige Veranstaltungen stattfinden sowie die in diesen Clubs praktizierten Tanzstile, insbesondere Salsa, Merengue, Bachata, Chacha und Kizomba.

Für die Clubbetriebe stelle das Coronavirus eine besondere Herausforderung dar, heisst es in der Verfügung des Kantons Zürich weiter. Die Problematik akzentuiere sich bei Tanzveranstaltungen, wo sich das Virus durch Tröpfchen und Aerosole schnell verbreite.

Grosse Ansteckungsgefahr

Beim Tanzen bestehe ein enger Körperkontakt. Getanzt werde oft paarweise, wobei die Tanzpartner auch gewechselt würden. Die gleichen Personen besuchten teilweise mehrere Veranstaltungen pro Woche in verschiedenen Clubs, teilte der Kanton Zürich weiter mit.

Salsa
Beim Tanzen besteht enger Körperkontakt. (Archiv) - Pixabay

Die hohen Fallzahlen zeigten, dass aktuell eine grosse Gefahr bestehe, dass sich in Salsa-Clubs weitere Personen ansteckten, wenn die Übertragungskette nicht sofort und wirksam unterbrochen werde.

Die bisherigen Schutzmassnahmen hätten nicht ausgereicht, um die Verbreitung des Virus zu stoppen. Vielmehr sei es immer wieder zu weiteren Ansteckungen in Salsa-Clubs und an Tanzveranstaltungen in der Latino-Szene gekommen. Die aktuell von solchen Clubs ausgehende Gefährdung der öffentlichen Gesundheit sei daher sehr gross.

Salsa-Clubs als Corona-Hotspots

Die aktuelle Situation zeige, dass geltende Schutzkonzepte mit blosser Datenerhebung nicht genügten. Die vorhandenen Schutzkonzepte müssten überarbeitet werden. Nur so könne künftig vermieden werden, dass es erneut zu einer Vielzahl von Ansteckungen komme.

Auslöser der Verfügung war eine seit Mitte September stark steigende Zahl von Corona-Fällen in Salsa-Clubs. Der Hinweis kam von der zuständigen Stelle des Contact Tracing. Die Entwicklung setzte sich im Oktober fort. So kam es innert kurze Zeit im Kanton Zürich in verschiedenen Clubs zu über 60 Ansteckungen mit dem Coronavirus.

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