Bei einem Grosseinsatz nahm die Kapo Waadt 96 Personen fest, die mutmasslich kinderpornografische Inhalte heruntergeladen oder geteilt hatten.
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Eine Kinderpornografieplattform aus früherem Strafverfahren, die ähnlich wie die des Betreibers aus Dresden ist. - dpa/dpa/picture-alliance/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Kapo Waadt hat 96 Personen festgenommen, die pädophile Inhalte heruntergeladen haben.
  • Zwei von den Festgenommenen kamen in Untersuchungshaft.

Die Kantonspolizei Waadt hat in einer gross angelegten Operation 96 Personen festgenommen, die pädophile Inhalte heruntergeladen hatten. Zwei von ihnen wurden in Untersuchungshaft genommen.

Vom 1. September bis 31. Oktober 2022 führte die Zelle Cyberpädophilie der Kriminalbrigade – mit Unterstützung der Brigade Formation judiciaire – der Sicherheitspolizei des Kantons Waadt, eine gross angelegte Operation durch, um Kinderpornografie im Internet zu bekämpfen.

Die Kantonspolizei Waadt hat 27 Polizistinnen und Polizisten sowie 153 Arbeitstage aufgewendet, um 42 Hausdurchsuchungen durchzuführen, bei denen 311 Computer, Speichermedien und andere Kommunikationsmittel beschlagnahmt wurden.

15 Prozent der Festgenommenen waren minderjährig

96 Personen mit Wohnsitz im Kanton Waadt, die kinderpornografische Bilder oder Videos heruntergeladen oder zur Verfügung gestellt hatten, wurden festgenommen und anschliessend als Beschuldigte vernommen, von denen etwa 15 Prozent minderjährig waren.

Es wurden 120 Fälle bearbeitet, von denen etwa zehn Personen in Lausanne wohnten. Diese Fälle wurden zur weiteren Untersuchung an die Stadtpolizei Lausanne weitergeleitet. Von allen Personen, die bei der Staatsanwaltschaft und dem Jugendgericht angezeigt wurden, wurden zwei in Untersuchungshaft genommen. Einer von ihnen wurde zudem wegen sexuellen Missbrauchs einer Minderjährigen angeklagt.

Diese Operation zur Bekämpfung der Cyberpädophilie konnte nach Polizeiangaben vor allem dank der Anzeigen des Nationalen Zentrums für vermisste und ausgebeutete Kinder in den USA (NCMEC) durchgeführt werden, dem Sitz der wichtigsten Internetprovider, über die illegale Inhalte geleitet werden. Sie haben ein Verfahren entwickelt, um diese Inhalte aufzuspüren und den betroffenen Ländern zu melden.

In der Schweiz nimmt die Bundeskriminalpolizei (fedpol) diese Meldungen aus den USA entgegen. Sie analysiert sie und stellt erste Nachforschungen über den Nutzer an, mit dem Ziel, diesen bei seinem Wohnkanton anzuzeigen. Parallel dazu überwacht das Cyber-Kompetenzzentrum der Kantonspolizei Genf die sogenannten «Peer-to-Peer»-Tauschbörsen und meldet gezielt illegale Inhalte an die Westschweizer Kantone zur weiteren Untersuchung.

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