Im Kanton Thurgau wird trotz Coronavirus gewählt. Die Stimmbevölkerung bestimmt dabei eine neue Regierung und ein neues Parlament.
Thurgau
Flagge des Kantons Thurgau. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Sonntag wählt der Kanton Thurgau Parlament und Regierungsrat.
  • Für die fünf Regierungsratssitze gibt es acht Kandidaturen.
  • Im Parlament hofft vor allem Grün auf Gewinne.

Am Sonntag wählt der Kanton Thurgau das Parlament und den Regierungsrat. Für die fünf Sitze stehen acht Kandidierende zur Wahl, vier davon sind Bisherige. Beim Grossen Rat können Grüne und Grünliberale auf Gewinne hoffen.

Kampf um SVP-Sitz

Bei der Wahl des Regierungsrats kämpfen SVP, Grüne und Grünliberale um den Sitz des in den Ständerat gewählten Finanzdirektors Jakob Stark (SVP). Die vier bisherigen Carmen Haag (CVP), Walter Schönholzer (FDP), Cornelia Komposch (SP) und Monika Knill (SVP) treten wieder an.

Die SVP nominierte als Nachfolger von Jakob Stark den 41-jährigen Kantonsrat Urs Martin. Die Grünen wollen mit Kantonsrätin Karin Bétrisey (49) einen Sitz in der fünfköpfigen Exekutive erobern. Bei den Nationalratswahlen im vergangenen Oktober schnappte die Partei der FDP deren Sitz weg und schloss beim Wähleranteil zu den Regierungsparteien CVP, SP und FDP auf.

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Der Thurgauer Regierungsrat mit Cornelia Komposch, Monika Knill, Walter Schoenholzer, Carmen Haag und Jakob Stark, von links nach rechts, posiert nach den Thurgauer Regierungsratswahlen in Frauenfeld im Februar 2016 (Archivbild). - Keystone

Für die Grünliberalen geht der 57-jährige Kantonsrat Ueli Fisch, Präsident der GLP-BDP-Fraktion im Grossen Rat, ins Rennen. Bei den Regierungsratswahlen 2016 erreichte der Unternehmer zwar das absolute Mehr, schied aber als überzählig aus.

Grüne und GLP hoffen auf Gewinne

Gewählt wird am Sonntag auch das Thurgauer Parlament mit 130 Sitzen. Der Grosse Rat ist klar bürgerlich dominiert: Bisher stellt die SVP 44 Mitglieder, FDP und CVP halten je 20 Mandate. Die SP verfügt über 17 Sitze, die Grünen stellen 10, die Grünliberalen 7, EDU und EVP je 5 und die BDP 2 Ratsmitglieder. 2016 legten die bürgerlichen Parteien - mit Ausnahme der CVP - leicht zu.

Nach der «Klimawahl» vom vergangenen 20. Oktober hoffen die Grünen und die Grünliberalen auf Sitzgewinne. die Grünen jagten mit ihrem Kantonalpräsidenten Kurt Egger der FDP den Nationalratssitz ab. Die Partei konnte ihren Wähleranteil praktisch verdoppeln auf 10,6 Prozent.

Die SVP verlor zwar Stimmenanteile, behauptete sich mit 36,7 Prozent aber als klar stärkste politische Kraft im Thurgau. Sie wird es auch im kantonalen Parlament bleiben. CVP und SP kamen bei der Nationalratswahl auf 12,7 beziehungsweise 12,6 Prozent und überholten die FDP, die noch auf 11,5 Prozent Wähleranteil kam. Die Grünliberalen legten um zwei Prozentpunkte auf 8,2 zu.

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