Kanton Schaffhausen geht wegen Deutscher Bahn auf die Barrikaden
Der Kanton Schaffhausen fordert von der SBB Massnahmen gegen die ständigen Zugverspätungen und -ausfälle auf der Strecke Stuttgart-Zürich.

Der Kanton Schaffhausen hat genug: Er will die ständigen Verspätungen und Zugsausfälle der Deutschen Bahn auf der Strecke Stuttgart-Zürich nicht länger akzeptieren. In einem offenen Brief an SBB-Chef Vincent Ducrot fordert er «sofortige Massnahmen».
Die Verspätungen und Zugsausfälle auf dieser Linie seien nicht mehr akzeptabel, halten Kanton und Stadt Schaffhausen sowie Parlamentsmitglieder in ihrem offenen Brief fest, den sie am Freitag publizierten.
Seit langem sorgt die Deutsche Bahn in Schaffhausen für Ärger. Die Intercity-Züge aus Stuttgart erreichen diesen Halt regelmässig verspätet. Wer in Zürich einen Termin hat oder einen Anschlusszug erwischen will, kommt häufig zu spät. Auch auf der Rückfahrt von Zürich nach Schaffhausen läuft es nicht besser.
Forderung nach Verbesserung
Trotz wiederholter Forderungen des Kantons und Zusagen der SBB habe sich die Situation nicht verbessert, schreiben die Schaffhauser in ihrem ungewohnt undiplomatisch formulierten Brief. «Der Kanton Schaffhausen ist nicht länger bereit, sich mit Versprechungen für künftige Verbesserungen vertrösten zu lassen.»
Sie verlangen nun, dass die SBB für Schaffhausen das gleiche macht wie im April für Basel. Die Verbindung Stuttgart-Zürich soll in zwei Teile aufgeteilt werden: eine Strecke von Stuttgart bis ins grenznahe Singen D und eine zweite Strecke von Singen via Schaffhausen nach Zürich – betrieben von den pünktlichen SBB.
Auch in Basel kappten die SBB bereits zwei DB-Verbindungen in die Schweiz. Wegen den notorischen Verspätungen aus Deutschland enden die Verbindungen aus Hamburg und Dortmund seit April in Basel. Wer von Deutschland her nach Zürich oder Interlaken Ost weiterreisen will, muss in einen Zug der SBB umsteigen.