Kanton Glarus zum 18. Mal in Folge mit positivem Rechnungsabschluss
Der Kantons Glarus vermeldet zum 18. Mal in Folge einen positiven Rechnungsabschluss. Die Jahresrechnung 2022 weist einen Gewinn von 3,6 Millionen Franken aus, budgetiert war ein Defizit von 8,2 Millionen Franken.

Die am Dienstag von der Kantonsregierung präsentierte Jahresrechnung weist einen Aufwand von 394 Millionen Franken auf. Die Verbesserung gegenüber dem Budget führt die Exekutive insbesondere auf deutlich höhere Erträge zurück.
Mehreinnahmen resultierten insbesondere aus dem Stromhandel und der erhöhten Gewinnausschüttung der Schweizerischen Nationalbank. Zudem fielen Erträge aus Spezialsteuern – den Erbschafts-, Schenkungs- und Grundstückgewinnsteuern – höher aus, als erwartet.
Die Regierung zeigte sich zudem überrascht von deutlich tieferen Ausgaben für Sozialhilfe und Prämienverbilligungen. Diese lagen nicht nur unter dem Budget, sondern auch unter dem Wert des Vorjahres.
Die Nettoinvestitionen beliefen sich auf 26,7 Millionen Franken. Sie waren damit um 7,8 Millionen Franken tiefer als budgetiert. Der Selbstfinanzierungsgrad betrug hohe 115 Prozent.
Das Eigenkapital reduzierte sich um 19,2 auf 365 Millionen Franken. Das Nettovermögen betrug am Jahresende 145 Millionen Franken oder 3517 Franken pro Einwohner.
Der Ausblick auf die Jahresrechnung 2023 und die nächsten Jahre sei von Unsicherheiten geprägt, schrieb die Regierung. Sie rechnet zwar mit zusätzlichen Erträgen aus dem Stromhandel aber auch mit einer steigenden Teuerung und als Folge «höheren Kosten in fast allen Bereichen».
Erwartet werden nicht nur im laufenden Jahr Ausfälle der Gewinnausschüttung der Schweizerischen Nationalbank oder zumindest Ausschüttungen auf tiefem Niveau. Gleichzeitig seien markante Steigerungen beim Aufwand absehbar, etwa durch die Übernahme der Pflegerestkosten von den Gemeinden.
Dennoch blickt die Regierung zuversichtlich in die Zukunft. Auch wenn der Kanton Glarus vor finanziell herausfordernden Jahren stehe, präsentiere sich die Ausgangslage als solid. Die Exekutive begründet die Einschätzung mit dem hohen Eigenkapitals und einer finanzpolitischen Reserve von 131 Millionen Franken.