Kanton Glarus als Pionier für nachhaltigere Landwirtschaft

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Glarus,

Der Kanton Glarus hat als erster Kanton in der Schweiz Interessenvertreter aus Landwirtschaft, Umwelt-, Klimaschutz und Industrie an einen Tisch gebracht und einen Dialog für eine nachhaltige Landwirtschaft geschaffen. Ziel ist es, die Region weiterzuentwickeln.

Grosstal Glarus Süd-Rüti mit Blickrichtung nach Glarus.
Grosstal Glarus Süd-Rüti mit Blickrichtung nach Glarus. - Nau.ch / Simone Imhof

Die gemeinsame Erarbeitung von Visionen und Massnahmen für die Bergregion im Koordinationsforum «Glarnerlandwirtschaft» geht auf ein Instrument des Bundesamts für Landwirtschaft zurück. Dieser sogenannte Entwicklungsprozess ländlicher Raum (ELR) wurde erst kürzlich in Zusammenarbeit mit der ETH lanciert.

Der Kanton Glarus erarbeitete nun als Pionier erste Ziele für eine Landwirtschaft, die allen Forderungen der Gesellschaft gerecht werden soll, wie die Verantwortlichen von Bund, Kanton und Interessengruppen an einer gemeinsamen Medienkonferenz am Donnerstag in Elm GL erklärten.

Dabei würden oft Vorstellungen aufeinander prallen, sagte Anita Wyss, Geschäftsführerin von WWF Glarus. Der Kanton Glarus weise höhere Treibhausgasemissionen als andere Kantone auf und deshalb müsse man sich die Frage stellen, ob man Flächen auch anders nutzen könnte als einzig für die Nutztierhaltung.

Eine Massnahme aus diesem gemeinsamen Dialog ist deshalb die Förderung des Anbaus von Nutzhanf. Dieser soll anschliessend industriell verarbeitet werden und bietet den Landwirten eine Weiterentwicklung ihrer Produktpalette. So soll auch die Wertschöpfung erhalten bleiben.

Die Glarner Volkswirtschaftsdirektorin, Marianne Lienhard (SVP), räumte anfängliche Zweifel am Forum ein. Interessenvertreter aus verschiedensten Bereichen würden ihre Vorstellungen oft stur und stark ideologisch wiedergeben. Kompromisse zu finden sei schwer. Mittlerweile habe sie aber «Freude am Projekt bekommen» und sehe, dass es auch das gegenseitige Verständnis fördere. Aus der Glarner Kantonskasse fliessen 160'000 Franken ins Forum. Der Bund beteiligt sich mit rund 77'000 Franken.

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