Bilder zeigen: So dramatisch ist der Pizolgletscher weggeschmolzen

Redaktion
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Sarganserland,

Wir wissen es alle: Die Gletscher schmelzen. Bilder veranschaulichen nun, wie deutlich sich der Pizolgletscher verändert hat.

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Gletscherforscher zeigt den Wandel des Pizolgletschers der letzten Jahre.
  • Respektive: Seine Bilder veranschaulichen, wie der Gletscher weggeschmolzen ist.
  • Sein Beitrag löst viele besorgte Reaktionen aus. Aber nicht nur.

Es sind ja nur Fotos eines Berges – und doch haben sie das Potenzial, so richtig zu erschrecken und aufzuwühlen.

Die Bilder hat Dr. Matthias Huss auf sein LinkedIn-Profil gestellt. Huss ist ein renommierter Glaziologe, der sich mit der Reaktion von Gletschern auf den Klimawandel beschäftigt.

Und für diese Reaktion gibt es vor allem ein Wort: Schmelzen. Oder anders gesagt: Aussterben.

Das Verschwinden des Eises

Und genau das schreibt Huss in seinen Post: «Das Aussterben eines Gletschers». Die Rede ist vom Pizolgletscher im Sarganserland.

Linkedin
Diesen Post hat der Schweizer Glaziologe auf LinkedIn veröffentlicht. - Matthias Huss, Linkedin

Huss schreibt: «Es war mein Gletscher. Im ersten Jahr der Abschlussarbeit habe ich ein Überwachungsprogramm am Pizolgletscher eingerichtet.»

Nach über 50 Besuchen sei mittlerweile nur noch das vollständige Verschwinden des Eises erkennbar. Einen Eisblock des Gletschers bewahrt sich der Schweizer Glaziologe im heimischen Gefrierschrank auf.

Alles andere: Weg. Geschmolzen. Tot.

Experte: «Sehr beunruhigend!»

«Es ist eine Geschichte des Verlusts, die vorhersehbar war. Aber es war auch eine interessante wissenschaftliche Reise», so Huss. «Es hat uns viel über einen Prozess gelehrt, der in unseren Bergen häufiger vorkommen wird.»

Die Reaktionen unter seinen LinkedIn-Post sind meist traurig und besorgt. Auch ETH-Klima-Experte Reto Knutti äussert sich: «Beeindruckend und sehr beunruhigend!»

Linkedin
Reto Knutti ist ein Schweizer Klimatologe und Professor für Klimaphysik an der ETH Zürich. - Matthias Huss, Linkedin

Etwas weniger beunruhigt scheint Ian Wollff, ein anderer LinkedIn-User zu sein. Er schreibt: «Ich möchte die nächste Phase sehen, wo das Gestein verwittert und Pflanzen zu wachsen beginnen.»

Und weiter: «Dann kommen Tiere hinzu. Leben als Ersatz für den Gletschertod.»

Macht das Hoffnung? Vielleicht.

Den Verfall der Erde beobachten

Allerdings zeigt eine kurze Recherche: Ian Wollff ist als Berater in der Kohle-Industrie tätig. Derjenige Zweig also, der den Klimawandel zumindest nicht bremst.

Wie fest beunruhigt dich das Schmelzen der Gletscher?

Jemand schreibt dann auch unter Wollfs Kommentar: «Du liebst es, den Verfall der Erde zu beobachten.»

So unterschiedlich kann man auf die Bilder von Dr. Matthias Huss reagieren. Was feststeht: Den Pizolgletscher gibt es nicht mehr.

Nur noch ein kleines Stück davon in Husses Gefrierschrank.

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Kommentare

User #2841 (nicht angemeldet)

Wenn man Regenwald abholzt und mit dem Flugzeug nach Brasilien fliegt, hilft das den Gletscher. Lulu

User #3437 (nicht angemeldet)

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