Kanton Bern budgetiert Überschuss und will Steuern weiter senken
Für 2026 rechnet der Kanton Bern mit 365 Millionen Franken Überschuss. Die Schulden sollen um 10 Millionen sinken.

Die Berner Kantonsregierung rechnet 2026 mit einem Überschuss von 365 Millionen Franken. Die Schulden will Finanzdirektorin Astrid Bärtschi trotz weiterhin hoher Investitionen um 10 Millionen Franken reduzieren, wie sie am Freitag vor den Medien bekanntgab.
Die Aufwände hätten zwar im Vergleich zur bisherigen Planung stark zugenommen, betonte Bärtschi. Die Regierung hoffe diese jedoch mit höheren Steuererträgen und Zahlungen aus dem nationalen Finanzausgleich zu kompensieren.
Die Regierungsrätin der Mitte-Partei sprach denn auch von einem positiven Planungsresultat. Es ermögliche Lohnmassnahmen für die Kantonsangestellten sowie weitere Steuerentlastungen für die Bernerinnen und Berner.
Entsprechend sieht sich der Kanton bei seiner Steuerstrategie auf Kurs. Er plant bis 2029 Steuerentlastungen von rund 440 Millionen Franken. Dies will er unter anderem mit einer Steuerrevision erreichen. Ab 2027 soll zudem die Steueranlage für natürliche Personen gesenkt werden, ab 2029 jene für juristische Personen.
Kanton Bern warnt vor finanziellen Risiken ab 2027
Die Steuereinnahmen bergen jedoch auch das Risiko, tiefer als budgetiert auszufallen. Weiter schätzt der Kanton das Sparprogramm des Bundes sowie die angespannte finanzielle Lage des Berner Spital- und Psychiatriebereichs als Risiko ein. Unsicherheit besteht auch im Zusammenhang mit den Gewinnausschüttungen der Schweizerischen Nationalbank (SNB), die der Kanton ab 2027 wieder budgetiert hat.
Neben dem Risiko dürfte auch die Verschuldung ab 2027 weiter zunehmen. Im Budgetjahr könne der Kanton nämlich noch auf seine Fonds zurückgreifen. Danach seien diese voraussichtlich weitgehend aufgebraucht.
Wie in den Vorjahren erfordern Hochbauprojekte im nächsten Aufgaben- und Finanzplan hohe Investitionen, etwa für die Fachhochschulen in Bern und Biel oder das Polizeizentrum in Niederwangen. Im Budget sind Nettoinvestitionen in der Höhe von 706 Millionen Franken vorgesehen.