Kandersteg bewilligt den Kredit für die Olympiakandidatur Sion 2026. Die Gemeindeversammlung gab dem Millionenbetrag grünes Licht.
Urs Weibel, Gemeinderatspräsident Kandersteg, konnte die Einwohnenden seines Dorfes von den Vorteilen überzeugen.
Urs Weibel, Gemeinderatspräsident Kandersteg, konnte die Einwohnenden seines Dorfes von den Vorteilen überzeugen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Kandersteg sagt Ja zum Millionenkredit für eine Zufahrtsstrasse zur Sprungschanze.
  • Die Vorteile der Olympiakandidatur Sion 2026 überwogen bei den Kandersteger/innen.

Kandersteg sagt Ja zu Olympia: Die Gemeindeversammlung hat am Freitag mit überwältigendem Mehr einen Kredit von 1,2 Millionen Franken gesprochen. Mit dem Geld soll die Zufahrtsstrasse zur Sprungschanze ausgebaut werden.

Erhält Sion den Zuschlag für die Olympischen Winterspiele 2026, sollen in Kandersteg das Skispringen auf der Normalschanze und die Nordische Kombination durchgeführt werden. Die Infrastruktur ist weitgehend vorhanden, das Nationale Nordische Skizentrum muss lediglich einen neuen Sprungrichterturm bauen - ohne Gemeindegeld.

Die Gemeinde müsse auch nicht für Infrastrukturen etwa für Medien und Athleten zahlen, die nach den Spielen wieder abgebrochen würden, sagte Gemeinderatspräsident Urs Weibel. «Wir investieren nur in Dinge, die bleiben» - vor allem eben die Zufahrtsstrasse. Das sollte ohne weitere Verschuldung und ohne Steuererhöhung möglich sein.

Die Gemeindeversammlung zur Abstimmung betreffend der Olympiakandidatur für die Winterspiele Sion 2026 am Freitagabend in Kandersteg.
Die Gemeindeversammlung zur Abstimmung betreffend der Olympiakandidatur für die Winterspiele Sion 2026 am Freitagabend in Kandersteg. - Keystone

Pro-Argumente überwogen

Mit den Olympischen Spielen könne Kandersteg den Tourismus langfristig stärken, warb Weibel für die Vorlage. Mache man nicht mit, fänden alle olympischen Sprungwettbewerbe in Engelberg statt. Dort würde dann eine Normalschanze gebaut, die eine dauerhafte Konkurrenz für die Kandersteger Nordic Arena wäre.

In der relativ kurzen Diskussion betonten mehrere Bürger, Olympia sei eine Chance für Kandersteg, die man sich nicht entgehen lassen dürfe. Ein einziger jüngerer Stimmbürger bekannte sich offen dazu, gegen die Spiele zu sein. Der Gigantismus passe nicht zu Kandersteg, der Anlass sei nicht nachhaltig.

Jetzt kommt es auf das Wallis an

Nach dem Ja der Berner Oberländer Gemeinde muss die Schweizer Olympia-Kandidatur am Sonntag eine weit höhere Hürde nehmen. Dann entscheiden die Stimmberechtigten des Kantons Wallis, ob sie Gastgeber von Olympia 2026 werden wollen. Bei einem Nein wäre das Projekt gescheitert - und damit auch Kanderstegs Ja obsolet.

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