Am 10. Juni entscheiden die Walliser, ob sich der Kanton mit 100 Millionen Franken an den Olympischen Spielen 2026 beteiligen soll. Doch die Begeisterung über «Sion 2026» ist in der Bevölkerung gedämpft.
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Ein Werbebanner für «Sion 2026». - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Abstimmung zu «Sion 2026» findet am 10. Juni statt.
  • Es geht um die finanzielle Beteiligung von 100 Millionen Franken des Kantons Wallis an der Olympia-Kandidatur.
  • Noch immer halten sich im Wallis Befürworter und Gegner die Waage.

Die Abstimmung zum Walliser Unterstützungsbeitrag für die Olympia-Kandidatur spaltet das Wallis wie kaum ein anderes Projekt in jüngster Zeit. Hauptsächlicher Streitpunkt sind die Kosten von «Sion 2026» und die Frage, wer das Risiko eines Defizits trägt.

Am 10. Juni entscheiden die Walliser Stimmberechtigten über eine finanzielle Beteiligung von 100 Millionen Franken des Kantons an den Olympischen Winterspielen im Jahr 2026. Es wird die entscheidende Hürde für das Kandidaturdossier, das bis Anfang 2019 beim Internationalen Olympischen Komitee (IOK) eingereicht werden muss.

Befürworter und Gegner halten sich die Waage

In den Bistros, in den Vereinen und selbst am Familientisch wird die Olympia-Kandidatur heftig diskutiert. Wenn Befürworter und Gegner aufeinander treffen, ist fast jedes Mal eine verbale Eskalation vorprogrammiert. Auch auf den sozialen Netzwerken ist der Ton oft sehr aggressiv, und die Positionen sind deutlich abgesteckt. Eine Anfang Mai von den Walliser Medien veröffentlichte Umfrage bestätigt die gespaltene Meinung im Kanton. Befürworter (46 Prozent) und Gegner (47 Prozent) hielten sich beinahe die Waage.

Primin Zurbriggen, Christian Constantin und Christophe Darbellay gehören zu den Befürwortern von «Sion 2026».
Primin Zurbriggen, Christian Constantin und Christophe Darbellay gehören zu den Befürwortern von «Sion 2026». - Keystone

Zu den Befürwortern gehören der Tourismus sowie CVP und FDP. Bekämpft wird das Projekt vor allem von den Grünen, der SP, der SVP und den Umweltorganisationen. Sie warnen vor den finanziellen Risiken und befürchten, dass die Kosten zu tief veranschlagt sind und am Schluss die öffentliche Hand für das Defizit aufkommen muss. Die Befürworter der Kandidatur halten dieser Skepsis entgegen, dass die Spiele positive Auswirkungen auf die Wirtschaft, das Image und den Tourismus haben werden.

Ob auch das Schweizer Volk wird mitreden können, ist noch offen. Der Nationalrat hat sich im März zwar für eine nationale Abstimmung zum Bundesbeitrag von fast einer Milliarde Franken ausgesprochen. Der Ständerat müsste der entsprechenden Motion in der Herbstsession aber ebenfalls noch zustimmen.

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