Mit der Ausbreitung des Coronavirus sind die Reservationen für Reisen aufs Jungfraujoch mit Reisegruppen aus aller Welt stark zurückgegangen.
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Die Coronakrise trifft auch die Jungfraubahnen hart: Bis mindestens Mitte April fahren keine Züge mehr auf das Jungfraujoch. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/ANTHONY ANEX
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Das Wichtigste in Kürze

  • Seit Mitte März stehen die Jungfraubahnen wegen des Coronavirus still.
  • Das Unternehmen hat jedoch schon viele globale Krisen überstanden.

Nach Ergebnisrekorden im vergangenen Jahr stellt das Coronavirus die Jungfraubahnen seit Wochen vor grosse Probleme. Das Unternehmen überprüft nun seine Kostenstruktur weiter.

Zunächst stornierten Touristen aus Asien ihre Reisen ins Berner Oberland. Und seit Mitte März stehen die touristischen Bahnen sowie die Skigebiete still. Und zu guter Letzt musste das Angebot des öffentlichen Verkehrs ausgedünnt werden.

Bis 19. April keine touristischen Züge

Bis mindestens am 19. April fahren keine touristischen Züge zu dem vor allem bei asiatischen Touristen beliebte Reiseziel. Der ausgedünnte ÖV-Fahrplan bleibt mindestens bis Ende April in Kraft.

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Die Jungfraubahnen haben schon viele globale Krisen überstanden. - keystone

Um die wegbrechenden Umsätze abzufedern, haben die Jungfraubahnen bereits Anfang Februar Massnahmen eingeleitet. So sind in der Belegschaft Überzeit und Ferien abgebaut worden und für ein Grossteil der Mitarbeitenden wurde Kurzarbeit beantragt. Die Gruppe überprüfe aufgrund der unsicheren Lage nun ein weiteres Mal die Kostenstruktur.

Krisenerprobtes Unternehmen

Alles in allem geht das Unternehmen davon aus, dass das Ergebnis im Jahr 2020 deutlich unter den Vorjahren liegen wird. Die Bilanz sei aber mit Gewinnreserven im Umfang von 595 Millionen Franken solide, hiess es weiter. In ihrer über 100-jährigen Geschichte hätten die Jungfraubahnen verschiedene globale Krisen erlebt und überstanden.

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Mit ausländischen Touristen rechnet Schweiz Tourismus frühestens im Herbst. - keystone

Die Aktionäre müssen trotz der Unsicherheit rund um die Coronakrise keine Abstriche machen. Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung, die ohne physische Teilnahme der Aktionäre am 18. Mai stattfindet, eine zum Vorjahr unveränderte Dividende von 2,80 Franken je Titel zur Auszahlung vor.

2019 boomte das Geschäft

Im vergangenen Jahr lief das Geschäft der Jungfraubahnen noch auf Hochtouren: Der Betriebsertrag kletterte dank des erneuten Besucheransturms aufs Jungfraujoch um gut 10 Millionen auf 233 Millionen Franken. Und der Gewinn nahm um knapp 12 Prozent auf 53,3 Millionen zu. In beiden Fällen wurden die alten Höchstmarken aus dem Vorjahr übertroffen.

Haupttreiber war einmal mehr die starke Nachfrage nach Reisen auf das Jungfraujoch. Mit rund 1,06 Millionen Gästen besuchten 2019 zwar rund 1 Prozent weniger das Ausflugsziel «Jungfraujoch - Top of Europe». Doch der Verkehrsertrag nahm um 1,8 Prozent auf 121 Millionen Franken zu. Auf das Jungfraujoch reisten 2019 zum vierten Mal in der Geschichte mehr als eine Million Touristen.

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