Gruppenreisen ins Ausland wurde den Chinesen aufgrund des Coronavirus kürzlich verboten. Bei den Jungfraubahnen spürt man davon bisher nichts.
Interview mit Kathrin Naegeli, Leiterin Kommunikation Jungfraubahnen AG und Leon Lei (41), Chinesischer Tourist. - Nau
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Das Wichtigste in Kürze

  • Wegen des Coronavirus hat die chinesische Regierung Gruppenreisen vorerst verboten.
  • Bei den Jungfraubahnen hat sich das bis jetzt noch kaum bemerkbar gemacht.
  • Ein chinesischer Tourist erzählt, dass viele die Ferien am liebsten verlängern würden.

Aus Sorge vor einer weiteren Ausbreitung des neuartigen Coronavirus hat die Regierung in China alle Gruppenreisen ins Ausland untersagt. Zudem hat die Swiss diese Woche alle Flüge von und nach China gestrichen.

In Interlaken BE, einer der beliebtesten Destination von Chinesen, scheint sich das Verbot bisher kaum bemerkbar gemacht zu haben.

Jungfraubahns
Die Jungfraubahnen haben Kurzarbeit angemeldet. - keystone

«Wir spüren das momentan noch nicht wirklich», sagt Kathrin Naegeli von den Jungfraubahnen. Gemäss der Kommunikationsleiterin habe es zwar einige Annullierungen gegeben, allerdings seien auch mehrere Buchungen für den Sommer hinzugekommen.

Trotz Coronavirus normaler Betrieb

Ein Grund dafür dürfte der relativ hohe Anteil an Individualreisen sein. Rund 40 Prozent der Chinesen, die eine Jungfraujoch-Reise buchen, würden diese nicht in einer Gruppe, sondern individuell durchführen.

Interview mit Kathrin Naegeli, Leiterin Kommunikation Jungfraubahnen AG. - Nau

Wie sich die Anzahl chinesischer Touristen in den kommenden Wochen entwickelt, kann Naegeli gegenwärtig nicht beurteilen. «Das müssen wir abwarten. Momentan läuft der Betrieb zumindest wie üblich weiter.»

Strenge Kontrollen in China

Selbst bei den chinesischen Touristen scheint sich das Coronavirus hierzulande nicht bemerkbar zu machen. Zumindest sei die Einreise normal verlaufen, erzählt ein Tourist. «Ich musste nur einen Fragebogen ausfüllen und hatte bei der Ankunft keine Schwierigkeiten», sagt er.

In China würden deutlich strengere Kontrollen durchgeführt werden, erzählt der 41-Jährige weiter. «Einen Mundschutz zu tragen ist Pflicht und bei einer Rückkehr aus dem Ausland wird die Körpertemperatur gemessen.»

Coronavirus - Malaysia
Passagiere mit Mundschutz warten am Kuala Lumpur Low-Cost-Carrier-Terminal auf die Einreise. - dpa

Die Angst, vom neuen Virus angesteckt zu werden, sei bei vielen Chinesen nach wie vor gross. Wegen der Ansteckungsgefahr würden die meisten momentan zu Hause bleiben.

«Ein Grossteil der Menschen möchte das Neujahrsfest am liebsten verlängern, damit die Ferien noch etwas länger dauern.» Nicht zuletzt auch, um dem Coronavirus zu entkommen.

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